Gleich drei Bomben sind in Nordspanien detonierte. Die baskischer Terror-Organisation ETA hatte per Telefon gewarnt. Verletzt wurde niemand.
Die baskische Untergrundorganisation ETA hat am Sonntag touristische Ziele im Norden Spaniens attackiert. An Stränden der Region Kantabrien wurden vier Bombenanschläge verübt, die die Behörden der ETA zuschrieben. Die Sprengsätze explodierten demnach seit dem Vormittag zeitversetzt in Laredo und Noja. Verletzt wurde niemand, wie das Innenministerium in Madrid mitteilte. Die Strände und ein Golfplatz waren am Vormittag evakuiert worden, nachdem bei der Feuerwehr im Namen der ETA eine Bombenwarnung eingegangen war.
Kantabrien grenzt ans spanische Baskenland. Die beiden Strände liegen zwischen dem baskischen Bilbao und der nordspanischen Stadt Santander. Im Sommer sind sie Anziehungspunkte für überwiegend spanische Touristen. Am Sonntag waren sie nach Angaben des Sprechers der Präfektur von Kantabrien wegen des schlechten Wetters jedoch kaum besucht. Die Sprengsätze an den Stränden waren im Sand vergraben, zwei davon neben den Häuschen der Rettungsschwimmer. Es sei nur Sachschaden entstanden.
Neue Offensive in Touristengebieten befürchtet
Die Ermittler
sind überzeugt, dass die ETA mit den Attentaten eine neue Offensive in
spanischen Urlaubsgebieten begonnen hat, um in der Hauptsaison den Tourismus
als einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens zu treffen. In den
vergangenen 30 Jahren hat die ETA mehr als 100 Bomben in spanischen
Ferienorten gezündet, ihr Kalkül ist aber nie aufgegangen. Vielmehr ist die
Zahl der Touristen stetig gestiegen.
Erst im Mai hatte die ETA mit einer neuen Terroroffensive in Spanien gedroht. Damals war der mutmaßliche oberste Anführer der Organisation, Francisco Javier Lopez Pena, in Frankreich gefasst worden. In den vergangenen Wochen hatte die ETA mehrere Bombenanschläge im Baskenland verübt, bei denen jedoch niemand verletzt wurde.
Kampf seit 40 Jahren
Die militante Untergrundorganisation kämpft
seit fast 40 Jahren gewaltsam für die Unabhängigkeit des im Norden Spaniens
gelegenen Baskenlandes. Dabei wurden mehr als 800 Menschen getötet. Den
letzten Friedensprozess hatte Spaniens Premier Jose Luis Rodriguez Zapatero
Ende 2006 unterbrochen, nachdem eine Autobombe der ETA auf dem Flughafen
Barajas in Madrid zwei Menschenleben forderte. Sechs Monate später kündigte
die ETA ihre Waffenruhe endgültig auf.