Nicolas Sarkozy will, dass Zeitungslesen bei jungen Menschen zur Gewohnheit wird. Deswegen stellt er rund 200 Mio Euro jährlich zur Verfügung.
18-jährige Franzosen können künftig gratis Zeitunglesen. Präsident Nicolas Sarkozy will die jungen Menschen mit Gratis-Abos an die Zeitungslektüre gewöhnen. Die Gewohnheit, Zeitungen zu lesen, werde bereits in jungen Jahren erworben, sagte er. Die Kosten werden geteilt. Die Zeitungen bezahlen die Verlage, für den Versand kommt der Staat auf. Die Initiative gehört zu einem Hilfsplan für Zeitungen, für die Paris drei Jahre lang jährlich 200 Millionen Euro ausgeben will.
Hilfe für kriselnden Zeitungsmarkt
Als weitere Maßnahmen
kündigte Sarkozy dabei den Erlass von Sozialabgaben sowie Hilfen im Vertrieb
an, etwa bei Zeitungskiosken und -austrägern. Außerdem will Frankreich eine
Bestimmung aufheben, die derzeit den Anteil ausländischer Investoren an
Presseunternehmen auf 20 Prozent beschränkt. Dazu würden vor allem mit
französischsprachigen Ländern bilaterale Verträge abgeschlossen, erläuterte
Sarkozy. Paris erhofft sich davon frisches Kapital für die oft
angeschlagenen französischen Zeitungsverlage.
Finanzprobleme
Viele französische Zeitungen haben wegen
schwindender Auflagenzahlen Finanzprobleme, die sich angesichts der Krise
und sinkender Werbeeinnahmen noch verschärfen dürften. Erst kürzlich war die
Pariser Zeitung "France Soir" in letzter Minute vor dem Konkurs gerettet
worden. Sie wurde von dem Sohn eines russischen Oligarchen mit französischer
Staatsbürgerschaft aufgekauft.