In Rom

Gaddafi traf mit 1.000 Frauen zusammen

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Der libysche Revolutionsführer hielt ein Referat über die Stellung der Frau in Afrika. Es gab während seines Italien-Besuchs teils heftige Kritk an Gaddafi.

Ein Treffen mit 1000 Frauen war am Freitag einer der Höhepunkte des letzten offiziellen Besuchstages des libyschen Revolutionsführers Muammar Gaddafi in Italien. Die Zusammenkunft im römischen Konzert- und Veranstaltungszentrum "Auditorium" war von der italienischen Gleichstellungsministerin Mara Carfagna angeregt worden, berichteten italienische Medien. Auf dem Programm stand unter anderem eine 40-minütige Rede des "Colonnello" - wie Al-Gaddafi in Italien auch genannt wird - über die Stellung der Frau in Afrika.

Am Vormittag war der starke Mann aus Libyen mit Spitzenvertretern der italienischen Industrie informell zusammengetroffen. Al-Gaddafi versicherte den Unternehmern, dass "Libyen auf dem Energiesektor nicht mit anderen Ländern auf Kosten Italiens ins Geschäft kommen" werde. Italien bezieht etwa zehn Prozent seines Erdgasbedarfs aus Libyen; der italienische Energieriese Eni ist schon seit 1962 in Libyen aktiv. Aus einer weiteren Öffnung der libyschen Wirtschaft für italienische Investoren erhofft sich Italien große Gewinne.

Kritik
Der erste offizielle Besuch Gaddafis in Italien lief allerdings nicht ohne Kritik ab. Die römische Tageszeitung "La Repubblica" sprach am Freitag von "pittoresken Übertreibungen" und einem "Exzess". So brüskierte der Libyer am Vortag seinen Gastgeber im römischen Senat mit einer anti-amerikanischen Rede. Italienische Medien bezeichneten den Vorfall am Freitag als nicht "tolerierbar", auch wenn die Ansprache Gaddafis wegen des starken Widerstands linker Senatoren nicht im Sitzungssaal stattfinden durfte.

Offiziell endete der Besuch Gaddafis am Freitag. Am Samstag gibt es für den Revolutionsführer, der in einem Luxuszelt im Park der Villa Pamphili nächtigt, und sein Gefolge noch ein privates Programm.

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