Die internationale Geberkonferenz für Georgien brachte mehr Geld als erwartet. Die EU stellt rund ein Drittel bereit.
Die internationale Staatengemeinschaft stellt für Georgien insgesamt rund 4,55 Milliarden US-Dollar (3,54 Mrd. Euro) für Wiederaufbau- und Wirtschaftshilfe nach dem Krieg mit Russland bereit. Dieses Ergebnis teilte EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner am Mittwoch nach Abschluss einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel mit. Davon seien 2,8 Milliarden Euro aus Steuergeld und 850 Millionen Dollar (662 Mio. Euro) aus dem Privatsektor zur Verfügung gestellt worden.
Keine neuen Gelder aus Österreich
Die EU -
Gemeinschaftshilfe und bilaterale Unterstützung der EU-Staaten - stelle mit
863 Millionen Euro fast ein Drittel der öffentlichen Beiträge, sagte die
Kommissarin. Die EU-Kommission sagte 500 Millionen Euro für die nächsten
drei Jahre zu. Die USA hatten eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen
Euro) versprochen. Österreich hat bei der Geberkonferenz kein frisches Geld
zugesagt. Im Außenamt wurde auf die österreichische Beteiligung an der
EU-Gemeinschaftshilfe sowie auf bereits zugesagte humanitäre Unterstützung
und Projekte in Höhe von 480.000 Euro verwiesen.
Der georgische Ministerpräsident Lado Gurgenidse zeigte sich "demütig von der gezeigten Solidarität, die wir bekommen haben." "In einer Zeit wie dieser so viel Unterstützung zu zeigen ist etwas, das kein Georgier jemals vergessen wird", sagte er. Seine Regierung sei nunmehr auch den Steuerzahlern der Geberländer Rechenschaft schuldig, dass "jeder einzelne Euro, jeder einzelne Dollar" Georgien stärker, wohlhabender, demokratischer und europäischer machen werde.
Von dem Gesamtbetrag der internationalen Geberkonferenz seien etwa 2 Milliarden US-Dollar (1,56 Mrd. Euro) Zuschüsse und 2,5 Milliarden Dollar rückzahlbare Kredite, sagte der georgische Ministerpräsident.
Warnung vor Verschwendung
Die Anti-Korruptions-Organisation
Transparency International hatte vor der Georgien-Geberkonferenz vor
Verschwendung von Steuergeldern gewarnt. "Durch Konkretheit verhindern wir,
dass das Geld in falsche Kanäle kommt", sagte Erler. Russland war zu der
Brüsseler Generkonferenz nicht eingeladen.