In Genf zog eine Gruppe von 200 Demonstranten durch die Stadt.
Bei einem Protestmarsch gegen die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf hat am Samstag eine Gruppe von 200 gewalttätigen Demonstranten Scheiben eingeschlagen, was zu einem Abbruch der Veranstaltung durch die Polizei führte. Schaufenster gingen zu Bruch, mehrere Autos standen nach Polizeiangaben in Flammen. Die Polizei ging mit Tränengas, Gummigeschoßen und einem Wasserwerfer gegen die Demonstranten vor.
Sie machte eine Gruppe schwarzgekleideter und vermummter Teilnehmer des Protestzugs für die Gewalt verantwortlich und verbot den Demonstranten, ihren Marsch von der Innenstadt bis zum WTO-Gebäude fortzusetzen. Die Veranstalter brachen daraufhin die Demonstration ab, an der sich auch Bauern mit Traktoren beteiligten.
Drei Südkoreaner verhaftet
Unter den Teilnehmern waren
neben Globalisierungskritikern von Attac und anderen Organisationen auch
Mitglieder der Schweizer Grünen und der Linkspartei Solidarites. Die
Veranstalter sprachen von 5000, die Polizei von 3000 Demonstranten. Drei
Delegierten aus Südkorea, die sich an dem Protestmarsch sowie an Konferenzen
und Workshops beteiligen wollten, wurde die Einreise in die Schweiz
verboten. Sie wurden am Freitagabend am Flughafen in Genf zurückgehalten.
Die Veranstalter verlangten vergeblich ihre "sofortige Freilassung".
Der Protest richtete sich gegen die Liberalisierung des Welthandels und die Praxis des Agrardumpings auf Kosten von Entwicklungsländern und heimischer Milchbauern. Anlass war das am Montag am Sitz der WTO in Genf beginnende Ministertreffen. Der WTO gehören 153 Mitgliedsstaaten an.