Touristen in Angst

Österreicher von Anschlag in Sri Lanka aufgeschreckt

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Der Anschlag auf einen Marinestützpunkt im touristischen Süden Sri Lankas am Mittwoch hat 17 Menschenleben gefordert. Auch Österreicher sind in dem Gebiet.

Bei einem Selbstmordanschlag mutmaßlicher Tamilen-Rebellen auf einen Marinestützpunkt nahe der Touristenhochburg Galle im Süden Sri Lankas sind 17 Menschen ums Leben gekommen, 26 sind verletzt worden. In der Krisenregion sind Unruhen ausgebrochen, Ausgangssperren wurden verhängt, die Schnellstraße von der Hauptstadt Colombo in den Süden der Insel wurde gesperrt. Galle zählt bei westlichen Urlaubern zu den beliebtesten Reisezielen in Sri Lanka.

Österreicher geschockt
"Wir haben den Explosionsdruck an den Türen unseres Quartiers gespürt", berichtete die 34-jährige Andrea Winter vom Roten Kreuz (ÖRK). Das Attentat hatte sich nach Angaben der gebürtigen Grazerin gegen 7.30 Uhr Ortszeit ereignet.

Das Quartier in Thalpe, in dem sich neben Winter auch Max Santner, Projektleiter von Kurier Aid Austria (KAA), und der Bauingenieur Manfred Cizek aufhielten, befindet sich etwa zehn Fahrminuten von der Touristenhochburg Galle entfernt.

Die gebürtige Grazerin und ihre Kollegen haben nach dem Anschlag - unmittelbar vor der an sich beginnenden Touristen-Saison auf Sri Lanka - entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. "Wir haben die Pässe und Bargeld bei uns, die Autos sind voll getankt. Wir vermeiden öffentliche Plätze und halten uns in unserem Büro oder im Quartier auf." Es heiße "abwarten, wie sich die Lage entwickelt", sagte Andrea Winter.

Bombenangriff auf Tamilen-Rebellen
Unmittelbar nach dem Selbstmordanschlag flog die Luftwaffe am Mittwoch Bombenangriffe auf das Gebiet der Tamilen-Rebellen. Zwei Kampfflugzeuge hätten insgesamt fünf Bomben abgeworfen.

Am Montag waren bei einem der bisher schwersten Selbstmordanschläge in Sri Lanka etwa 100 Menschen getötet worden (siehe Link). Die LTTE kämpfen seit mehr als 20 Jahren für mehr Selbstbestimmung im Norden und Osten der Insel. Ungeachtet eines 2002 vereinbarten Waffenstillstands ist die Gewalt in den vergangenen Wochen wieder eskaliert. Ende des Monats sollen Vertreter der Konfliktparteien zu Friedensgesprächen zusammenkommen.

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