In Russland ruft Gorbatschow eine sozialdemokratische Sammlungsbewegung ins Leben. Sie ist als Gegengewicht zur Übermacht Putins gedacht.
In einer am Samstag anlässlich ihres Gründungstreffens in Moskau veröffentlichten Erklärung der Union der Sozialdemokraten wurde davor gewarnt, dass in Russland die "Möglichkeiten freier demokratischer Wahl und politischen Wettbewerbs begrenzt werden".
Keine Kandidatur
"Der öffentliche Raum wird eingeschränkt. Auf
die Zivilgesellschaft wird erhöhter Druck ausgeübt", hieß es in der
Erklärung weiter. Die Sozialdemokraten kämpften deshalb für Freiheit und
Fairness. Die von Gorbatschow geführte Union, ein Zusammenschluss aus
mehreren basisdemokratischen Gruppierungen, ist keine eingetragene Partei
und wird bei den Wahlen am 2. Dezember nicht antreten.
Wahlsieg für Putin prognistiziert
Der Partei Einiges
Russland wird ein erdrutschartiger Wahlsieg vorhergesagt, nachdem der
scheidende Präsident Wladimir Putin Anfang Oktober überraschend als ihr
Spitzenkandidat ins Rennen ging. Der frühere sowjetische Staats- und
Parteichef Gorbatschow war in der Vergangenheit mit dem Vorhaben
gescheitert, an der Spitze einer Russischen Sozialdemokratischen Partei ins
Parlament in Moskau einzuziehen. Für viele Russen verkörpert er die
gesellschaftliche und ökonomische Abwicklung der als glorreich verklärten
Sowjetunion.