Medienbericht

Gorbatschow wollte Honecker 1987 stürzen

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Der ehemalige sowjetische Staatschef wollte eine neue DDR-Führung einsetzen.

Der damalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow soll schon 1987 versucht haben, Erich Honecker als Generalsekretär der SED zu stürzen. Mit Hilfe des Geheimdienstes KGB habe er in der DDR sondieren lassen, wie man eine neue Führung unter dem Dresdner SED-Bezirkschef Hans Modrow installieren könne, berichtet die "Berliner Morgenpost" (Donnerstag). Entsprechende Hinweise aus Kreml-Protokollen und historischen Forschungen bestätigte der frühere Gorbatschow-Berater Valentin Falin dem Internetportal der Zeitung. Über Hinweise darauf, dass Gorbatschow 1987 einen Machtwechsel in der DDR erwog, diskutieren Historiker bereits länger.

Die Zeitung berichtet nun unter Berufung auf den früheren Berliner SED-Chef Günter Schabowski, dass auch der frühere Stasi-Spionage-Chef Markus Wolf involviert gewesen sein soll. Dieser war 1987 allerdings aus dem aktiven Dienst bei der Staatssicherheit bereits ausgeschieden. Wolf soll sich in Dresden mit dem damals stellvertretenden KGB-Chef Dmitri Krjutschkow und Modrow getroffen haben. Modrow bestätigte nach Angaben der Zeitung das Treffen, erinnerte sich allerdings nicht an einen geplanten Sturz Honeckers.

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