154 Migranten im Mittelmeer können nicht landen, da sich die beiden Staaten gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Mittlerweile gibt es schon das erste Todesopfer zu beklagen.
Zwischen Italien und Malta ist ein scharfer Streit wegen eines türkischen Containerschiffs mit panamesischer Flagge entbrannt, das in maltesischen Gewässern 154 Bootsflüchtlinge aufgenommen hat. Das Schiff, das die Flüchtlinge auf zwei Booten in Sicherheit gebracht hatte, kann weder Malta noch die italienische Insel Lampedusa ansteuern. Die maltesischen Behörden, die die Rettungsaktion koordinierten, ordneten dem Kapitän des Schiffes "Pinar" an, auf den am nächsten liegenden Hafen zuzusteuern, jener der Insel Lampedusa. Das Schiff hat auch eine Flüchtlingsleiche an Bord und erhielt nicht die Genehmigung, im Hafen Lampedusas zu landen.
Der Kapitän wartet auf eine Lösung
Einige Ärzte aus der
sizilianischen Stadt Catania erreichten per Hubschrauber das Schiff, nachdem
der Kapitän über den schlechten Zustand der Flüchtlinge berichtet hatte.
Italien über Malta empört
Innenminister Roberto Maroni
meinte, Malta müsse die Verantwortung für die Rettung der Flüchtlinge in
seinen Gewässern ganz übernehmen. "Malta schiebt Italien die Verantwortung
für die Rettung der Flüchtlinge zu, die dem Land zustehen würde. Italien hat
allein im vergangenen Jahr 80 Mal eingegriffen, obwohl wir nicht dafür
zuständig gewesen wären. Wir tun dies aus humanitären Gründen, doch die
Frage muss auf europäischer Ebene in Angriff genommen werden", protestierte
Maroni, der den Eingriff der EU-Kommission verlangte.