Die US-Bürger haben nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs ein Grundrecht auf den Besitz von Handfeuerwaffen.
Die Richter erklärten am Donnerstag ein Gesetz im Stadtbezirk Washington für verfassungswidrig, das Bürgern derartige Waffen verboten hatte.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass das höchste Gericht den Amerikanern ausdrücklich ein Verfassungsrecht auf Waffenbesitz bescheinigt hat. Nach Schätzungen gibt es in den USA etwa 250 Millionen Schusswaffen.
Das Gesetz von 1976 verbot den privaten Besitz funktionstüchtiger Schusswaffen. Seitdem durften in der Hauptstadt nur noch Polizisten, Beamte des Secret Service und Wachmänner registrierte Handfeuerwaffen besitzen und tragen. Es schrieb zudem vor, dass registrierte Schrotflinten und Gewehre in Wohnungen entladen und auseinandergenommen gelagert oder mit einem Spezialschloss gesichert werden müssen. Dagegen hatte ein Wachmann namens Dick Heller geklagt.
Wahlkampfthema Waffen
Das Weiße Haus äußerte sich "erfreut" über
die Entscheidung des Obersten Gerichts. Das Thema hat auch Eingang in den
Präsidentschaftswahlkampf gefunden. Der republikanische Kandidat John McCain
hat sich für Waffen stark gemacht - wie es sich für seine Klientel gehört.
Sein demokratischer Kontrahent Barack Obama hat sich für sorgfältig
abgewogene Beschränkungen ausgesprochen.