Das Urteil wegen Spionage im Iran wird neu geprüft. Der Schuldspruch belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen dem Iran und den USA.
Die im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis einsitzende US-Reporterin Roxana Saberi kann wieder hoffen. Nach Aufforderung von Präsident Mahmoud Ahmadinejad wies der Generalstaatsanwalt am Montag das zuständige Gericht an, einen Einspruch gegen das Urteil wegen Spionage einer "fairen und gerechten" Prüfung zu unterziehen.
Wegen Spionage verurteilt
Ein Teheraner Gericht hat die
Reporterin iranisch-japanischer Abstammung wegen Spionage zu acht Jahren
Haft verurteilt. Ihr Anwalt hat angekündigt, Widerspruch gegen das Urteil
einzulegen.
Verhältnis belastet
Die Verurteilung Saberis belastet das
ohnehin schlechte Verhältnis zwischen Washington und Teheran zusätzlich.
US-Präsident Barack Obama hat sich überzeugt gezeigt, Saberi sei keine
Spionin. Im Evin-Gefängnis sitzen auch viele politische Gefangene ein. 2003
war eine iranische Fotografin gestorben, nachdem sie in der Haftanstalt
gefoltert worden sein soll.
Die Reporterin war vor rund vier Monaten festgenommen worden. Zunächst lautete der Vorwurf, sie habe versucht, eine Flasche Wein zu kaufen. Das ist in dem streng islamischen Land verboten. Später wurde ihr vorgeworfen, unter dem Deckmantel ihrer journalistischen Arbeit für die USA spioniert zu haben. Saberi arbeitete unter anderem für den öffentlichen US-Radiosender National Public Radio (NPR).