Durch seinen Tod im Alter von 86 Jahren bliebt einer der grausamsten Machthaber des 20. Jahrhundersts blieb vom Prozess verschont.
Der indonesische Expräsident Suharto, einer der grausamsten Machthaber des 20. Jahrhunderts, ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren gestorben. Während seiner 32-jährigen Diktatur wurden etwa eine Million Regimegegner umgebracht. Seit seinem Sturz im Jahr 1998 lebte er zurückgezogen in einer Villa in Jakarta.
Dreiwöchiger Todeskampf
Suharta wurde am 4. Jänner in die
Pertamina-Klinik der indonesischen Hauptstadt gebracht und wegen Lungen-,
Herz- und Nierenversagens behandelt. Erstaunlicherweise konnte sein Zustand
mehrmals stabilisiert werden. Am Samstagabend aber fiel der Blutdruck
drastisch ab, und der Patient wurde nach Angaben seiner Ärzte bewusstlos.
Der mehr als dreiwöchige Todeskampf endete um 13.10 Uhr (7.10 Uhr MEZ), wie
der Arzt Christian Johannes mitteilte.
Brutale und korrupte Herrschaft
Suhartos Herrschaft gilt als eine
der brutalsten und korruptesten des 20. Jahrhunderts. Während seines
Aufstiegs zur Macht wurden nach Schätzungen von Historikern bis zu 800.000
Menschen getötet, die beschuldigt wurden, Sympathisanten der Kommunisten zu
sein. Weitere 300.000 Menschen kamen bei Militäreinsätzen gegen
Unabhängigkeitsbewegungen in Papua, Aceh und Osttimor ums Leben.
Dem Diktator wurden Menschenrechtsverletzungen, Korruption und die massive Veruntreuung von Staatsgeldern zur Last gelegt. Es wird geschätzt, dass Suharto und seine Familie zwischen 15 und 35 Milliarden Dollar (10,20 bis 23,8 Mrd. Euro) beiseiteschafften.
Straffreiheit durch Krankheit
Die Verbrechen des Regimes wurden
strafrechtlich nie aufgearbeitet. Durch ein ärztliches Attest konnte Suharto
im Jahr 2000 erreichen, dass ein Strafverfahren wegen Veruntreuung gegen ihn
ausgesetzt wurde.