Die internationale Konferenz in Istanbul ging flau zu Ende. Alle Seiten forderten mehr Kooperation und weniger Gewalt. Konkrete Ansätze blieben aus.
Der irakische Premier Nuri al-Maliki will im Kampf gegen den Terror verstärkt mit den Nachbarstaaten zusammenarbeiten. Der Irak dürfe "keine Basis für Angriffe" sein, so al-Maliki mit Blick auf die Rebellen der Kurdischen Arbeiterpartei. Am Samstag ging die Irak-Nachbarschaftskonferenz in Istanbul weiter.
Die irakischen Behörden schlossen unterdessen das Büro einer Kurdenpartei in Erbil, die enge Verbindungen zur PKK haben soll.
Türkei stellt Forderungen
Die Türkei - die unterdessen von
den PKK-Angriffen auf ihr Staatsgebiet genug hat - verlangte ein Verbot der
Partei "Demokratische Lösung für Kurdistan". Sie sei eine Frontorganisation
der PKK, war die Begründung. Der Parteiche wies das aber zurück. Die Partei
habe nicht einmal Verbindungen zur PKK.
Irak kann nichts unternehmen
Der irakische nationale
Sicherheitsberater Mowaffak al Rubaie erklärte, man müsse gemeinsam
vorgehen. Allein sei der Irak nicht in der Lage, die PKK-Rebellen im
Nordirak von Angriffen gegen die Türkei abzuhalten. Auch die Regierung in
Ankara könne die Gewalt nicht einschränken.
Türkei fordert Hilfe der Nachbarn
Der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verlangte ebenfalls die Unterstützung
durch die Nachbarstaaten des Irak, um das "tägliche Blutvergießen" zu
beenden, Aufständische zu bekämpfen und ein stabiles politisches Umfeld zu
schaffen.
Mega-Konferenz in Istanbul
An der Irak-Konferenz nahmen ranghohe
Staatenvertreter aus der Region, der fünf UNO-Vetomächte und der G-8 teil.
Die Drohungen der Türkei, im Kampf gegen die PKK im Nordirak
einzumarschieren, nahmen einen großen Stellenwert ein.
Nichtsdestoweniger war das Treffen nicht von Erfolg gekrönt. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte eine grundsätzliche Unterstützung im Kampf gegen die PKK zugesagt, was das aber konkret bedeuten könnte, bliebt offen.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon wandte sich sowohl gegen die mögliche türkische Offensive im Nordirak als auch gegen die Angriffe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans.