UNO schlägt Alarm

Iran steht kurz vor Bau der Atombombe

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Die Vereinten Nationen schlagen Alarm. Teheran steht kurz vor dem Bau der Atombombe.

Der Iran verfügt nach Angaben von UN-Beamten über genügend Material, um eine Atombombe herstellen zu können. Die Islamische Republik habe mehr als eine Tonne Uran zur Verfügung, berichteten die Beamten laut "New York Times" (Online-Ausgabe) am Donnerstag. Der Iran habe zuletzt die Menge des von ihm angereicherten Urans um ein Drittel zu gering angegeben.

In einem am Sitz der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA (IAEO) in Wien veröffentlichten Bericht heißt es, die IAEA habe zusätzlich 171 kg von niedrig angereichertem Uran-235 während der jährlichen Inspektion in der Atomanlage in Natanz entdeckt.

Lage schlimmer als angenommen
"Es ist schlimmer als wir dachten", erklärte der Atomexperte Gary Milhollin, Direktor des Wisconsin Project on Nuclear Arms Control. Es sei alarmierend, dass die Produktionsmengen um ein Drittel zu gering angegeben worden seien.

Nach Einschätzung der "New York Times" könnte die neue Erkenntnis Auswirkungen auf die Iran-Politik der Regierung von US-Präsident Barack Obama haben. Dieser hatte sich für direkte Gespräche mit Teheran über dessen Atomprogramm ausgesprochen. Deren Beginn könnte aber noch Monaten auf sich warten lassen, während der Iran mit der Uran-Anreicherung unbeirrt fortfahre.

Ein hochrangiger UN-Vertreter bestätigte am Donnerstag vor Journalisten frühere Schätzungen unabhängiger Atomexperten, wonach der Iran über genügend Atommaterial zum Bau der Bombe verfüge. Er gab jedoch zu bedenken, dass für die Herstellung nuklearen Sprengstoffs weitere Anreicherungsschritte nötig seien. Die Atominspektoren hätten aber keine Hinweise auf entsprechende Vorbereitungen des Iran gefunden.

Zentrifugen verbessert
Ein US-Regierungsvertreter erklärte Donnerstag Abend unter Hinweis auf den IAEA-Bericht, der Iran habe die Effizienz seiner Zentrifugen zur Urananreicherung stetig verbessert. Das bedeute, dass Teheran in der Lage gewesen sei, die Produktion angereicherten Urans zu erhöhen.

Der Regierungsvertreter räumte ein, es gebe seit längerem den Verdacht, dass der Iran über zusätzliche Urananreicherungslagen verfüge, von denen die IAEA-Inspektoren keine Kenntnis hätten. "Jeder ist nervös und besorgt über die Möglichkeit, dass der Iran geheime (nukleare) Fähigkeiten erwerben will", sagte er.

In dem IAEA-Bericht heißt es, der Iran habe insgesamt 1.010 kg niedrig angereichertes Uran produziert. Für den Betrieb eines Kernkraftwerks reicht ein Anreicherungsgrad von etwa drei Prozent, für die Herstellung einer Atombombe muss Uran-235 auf 90 Prozent angereichert werden.

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