Atomgespräche

Iran will Frankreich nicht dabei haben

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Der französische Vertreter nimmt trotzdem an dem Treffen in Wien teil.

Der Iran hält die Teilnahme Frankreichs an den Atomgesprächen am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) in Wien für überflüssig. Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki sagte am Dienstag in Teheran, es gebe "überhaupt keinen Grund" für die Anwesenheit von französischen Vertretern. Der Iran habe die IAEA gebeten, Drittländer zu finden, die aufbereitetes Uran für einen Forschungsreaktor in Teheran liefern könnten. Die USA und Russland hätten sich zu Verhandlungen bereiterklärt. "Wir brauchen nicht viel Brennstoff, und wir brauchen nicht die Teilnahme von vielen Ländern", sagte Mottaki.

Die Verhandlungen hatten am Montag hinter verschlossenen Türen begonnen und sollten am Dienstag fortgesetzt werden. Die für 10.00 Uhr angesetzte Diskussion verzögerten sich allerdings. Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass die französischen Vertreter ungeachtet der iranischen Aussagen weiter an dem Treffen teilnähmen. IAEA-Chef Mohammed ElBaradei hatte am Montag den "konstruktiven" Auftakt der Gespräche gelobt.

Teheran hatte sich Anfang Oktober in Genf grundsätzlich dazu bereiterklärt, das Uran für einen Forschungsreaktor von Russland aufbereiten zu lassen. Das auf rund 20 Prozent angereicherte Uran soll für die medizinische Forschung genutzt werden kann. Während der Iran die zivile Ausrichtung seines Nuklearprogramms betont, werfen westliche Staaten Teheran Planungen für den Bau einer Atombombe vor.

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