Streit mit Iran

Guter Start bei Wiener Atomgesprächen

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IAEA-Chef ElBaradei spricht von "ziemlich konstruktivem Treffen".

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO), Mohamed ElBaradei, hat die Gespräche zum iranischen Atomprogramm als "guten Anfang" bezeichnet. Die Verhandlungen zur Aufbereitung des iranischen Urans außer Landes hätten mit einem "ziemlich konstruktiven Treffen" gut begonnen, sagte El Baradei am Montag in Wien. Die Delegierten gaben nach dem Treffen keine Stellungnahme ab.

Der Leiter der iranischen Delegation, Ali Asghar Soltanieh, sagte lediglich, er stimme ElBaradeis Einschätzung zu. Bei den mehrtägigen Gesprächen mit den USA, Russland, Frankreich und der Internationalen Atomenergiebehörde sollte es um ein Abkommen gehen, demzufolge Russland iranisches Uran, das für den Betrieb eines Forschungsreaktors in Teheran benötigt wird, übernehmen und anreichern soll.

Uran soll außer Landes geschafft werden
Auf ein entsprechendes Vorabkommen haben sich die Parteien nach russischen Angaben bei ihren Gesprächen Anfang Oktober in Genf verständigt. Demnach müsste der Iran über 1.200 Kilogramm niedrig angereichertes Uran zur weiteren Anreicherung ins Ausland bringen. Das wären 75 Prozent der von Teheran deklarierten iranischen Bestände und würde den Iran bei der Entwicklung einer Atombombe deutlich zurückwerfen. Teheran betont jedoch, den Bau von Atomwaffen nicht anzustreben.

Unmittelbar vor Beginn der Gespräche hatte Teheran jedoch ein Nein zu westlichen Forderungen für eine Vereinbarung zur Urananreicherung angedeutet. Der staatliche Sender Press TV zitierte am Montag nicht nähere genannte Regierungsfunktionäre, wonach der Iran seine Bestände an niedrig angereichertem Uran behalten und das für den Betrieb des Forschungsreaktors benötigte höher angereicherte Uran aus dem Ausland beziehen wolle. Sollte Teheran auf diesen Bedingungen beharren, wäre der Erfolg der Gespräche in Wien gefährdet. Vor allem die USA würden einer solchen Vereinbarung nicht zustimmen.

Internationale Spannung
Für den Fall, dass keine Einigung zustande kommt oder sich kein Land findet, das Teheran angereichertes Uran liefern will, drohte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Shirzadian, damit, dass der Iran dann die Anreicherung selbst vornehmen werde. Dies wiederum würde die internationalen Spannungen wegen des iranischen Atomprogramms weiter verschärfen.

Die USA haben die Regierung in Teheran wiederholt zur Beendigung der Urananreicherung aufgerufen. Diese Technik kann sowohl der Herstellung von Brennstäben für Atomreaktoren dienen als auch die Produktion von Atomwaffen vorbereiten.

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