Laut Mahmoud Ahjmadinejad sollen die Gespräche auf Gleichheit und gegenseitigem Respekt beruhen, die beiden Länder unterhalten seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen.
Bei den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran hat sich Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad zu Gesprächen mit den USA bereiterklärt. Bedingung sei, dass der Dialog auf Gleichheit und gegenseitigem Respekt basiere, sagte Ahmadinejad am Dienstag vor zehntausenden Menschen in der Hauptstadt Teheran. Mit der Massenkundgebung wurde der Neutralitätserklärung der Armee vom 10. Februar 1979 gedacht. Wegen eines Schaltjahrs im iranischen Kalender wurde dies am Dienstag gefeiert. Das Fernsehen zeigte Bilder von ähnlichen Kundgebungen an weiteren Orten des Landes.
Keine diplomatischen Beziehungen seit 1980
Die neue US-Regierung
von Präsident Barack Obama hatte Teheran zu Gesprächen aufgefordert. Bisher
hatte die iranische Regierung zurückhaltend auf das Angebot direkter
Gespräche mit den USA reagiert. Obamas Vorgänger George W. Bush hatte
direkte Kontakte mit dem Iran abgelehnt. Die USA und der Iran hatten ihre
diplomatischen Beziehungen 1980 abgebrochen.
"Es ist klar, dass der Wandel fundamental und nicht taktisch sein darf", sagte Ahmadinejad. "Die Welt will nicht, dass sich die dunkle Ära Bush wiederholt." Die USA und und andere westliche Staaten verdächtigen den Iran, mit seinem Atomprogramm auf die Entwicklung von Atomwaffen hinzuarbeiten. Teheran beharrt dagegen auf seinem Recht einer zivilen Nutzung der Atomenergie.
Kundgebungen zum Jahrestag der Islamischen Revolution
Anlässlich
des Jahrestags der Islamischen Revolution zogen am Dienstag Zehntausende
Menschen durch Teheran. Die Demonstranten trugen Schilder und Spruchbänder
mit Aufschriften wie "Tod den USA" und "Tod Israel" oder "30 Jahre Freiheit,
30 Jahre Stolz", wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP
berichtete. Die Demonstranten zogen von acht verschiedenen Ausgangspunkten
zum Freiheitsplatz, wo Ahmadinejad seine Ansprache hielt.
"Iran ist Supermacht"
"Ich kündige hiermit offiziell
an, dass der Iran heute eine wahre Supermacht ist", sagte Ahmadinejad und
wies auf die "wissenschaftlichen Errungenschaften" seines Landes hin. Der
Iran hatte am 2. Februar erstmals einen eigenen Satelliten ins All
geschossen. Eine Replik des Omid-Satelliten sowie der Safir-2-Rakete, die
ihn ins All gebracht hatte, wurden bei der Demonstration ebenfalls
mitgeführt.
Drohungen gegen Khatami
Der frühere iranische Präsident Mohammad
Khatami ist nach eigenen Angaben bei den Revolutionsfeiern in Teheran
bedroht worden. Während der Massenkundgebung hätten etwa ein Dutzend Männer
versucht, Khatami anzugreifen, hieß es am Dienstag auf seiner Internetseite.
Die mit Stöcken bewaffneten Angreifer hätten unter anderem "Tötet Khatami"
und "Wir wollen keine amerikanische Regierung" skandiert. Die Leibwächter
hätten den Ex-Präsidenten schnell in ein Gebäude gebracht, um ihn zu
schützen. Khatami hatte am Sonntag seine Kandidatur bei der
Präsidentschaftswahl am 12. Juni bekannt gegeben. Der als Reformer geltende
Politiker war bereits von 1997 bis 2005 Staatschef.
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