Papst Benedikt XVI. hat an die islamische Welt appelliert, die Menschenrechte und die Religionsfreiheit zu achten.
"Die muslimische Welt steht heute vor einer besonders dringenden Aufgabe, sehr ähnlich der der Christen zu Beginn der Aufklärung", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag in seiner Rede zum Jahresende vor der Kurie. Die Gläubigen müssten sich "einer Diktatur der positivistischen Vernunft widersetzen, die Gott aus dem öffentlichen Leben ausschließt".
Errungenschaften der Aufklärung schützen
Die "wahren
Errungenschaften der Aufklärung" seien die "Menschenrechte und besonders die
Freiheit des Glaubens und seiner Ausübung." Dies seien "essenzielle Elemente
einer authentischen Religion". Weiter sagte der Papst, er sei solidarisch
mit all denjenigen, die sich "auf der Basis ihrer muslimischen Überzeugung
gegen Gewalt engagieren und für eine Synergie zwischen Glauben und Vernunft,
zwischen Religion und Freiheit".
Der Papst hatte im Herbst für Empörung in der islamischen Welt gesorgt, weil er bei seinem Besuch in Bayern einen mittelalterlichen Kaiser mit den Worten zitiert hatte, der Prophet Mohammed habe "nur Schlechtes und Inhumanes" in die Welt gebracht. Später äußerte Benedikt XVI. Bedauern über die Wirkung seiner Rede.