Außenministerium: Lösung der Probleme bei Anerkennung Israels.
Israel hat überraschend seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit dem Libanon angekündigt. Sollte die von der pro-iranischen Hisbollah dominierte libanesische Regierung Israel anerkennen und Verhandlungen zustimmen, dann könnten alle Probleme und Differenzen gelöst werden, sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Jigal Palmor, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Der Schritt kommt überraschend, weil Israel die schiitische Hisbollah als Terrororganisation eingestuft hat. Der designierte libanesische Ministerpräsident Najib Mikati hatte am Montag die Bildung einer neuen, von der Hisbollah dominierten Regierung ohne maßgebliche Beteiligung pro-westlicher Kräfte angekündigt.
Israel hoffe, dass die neue Regierung im Libanon mehr Stabilität schaffe, sagte der Sprecher des Außenministeriums. Außerdem hoffe Israel auf die Durchsetzung von Recht und Ordnung an der gemeinsamen Grenze.
Die Friedensgespräche zwischen Israel und dem Libanon sind nach Angaben des Außenministeriums seit Februar 1994 unterbrochen. Israel zog sich im Mai 2000 aus dem Südlibanon zurück. Die letzten großen Kampfhandlungen fanden während des Libanonkrieges im Sommer 2006 statt.
Israel betrachtet vor allem das Raketenarsenal der pro-iranischen Hisbollah als Bedrohung für seine eigene Sicherheit. Demnach könnten rund 40.000 Raketen in Richtung Israel abgefeuert werden.
Die Tageszeitung "Jediot Achronot" berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass Raketen mit einer Reichweite von 700 Kilometern in den Libanon eingeschmuggelt worden seien. Damit könnte sogar Elat (Eilat), die am Roten Meer gelegene südlichste Stadt Israels, getroffen werden.