Kanada sieht seine nationale Sicherheit gefährdet - und beansprucht nun 500.000 qkm Seegebiet der Arktis. Schiffe müssen sich bei Einreise ausweisen.
Kanada hat die Ausweitung seiner Seegebietsansprüche in der Arktis angekündigt. Künftig würden zusätzliche eine halbe Million Quadratkilometer im Polarmeer als Hoheitsgewässer betrachtet und von kanadischen Behörden überwacht, kündigte Premierminister Stephen Harper nach einem Bericht der Zeitung "Globe and Mail" am Mittwoch bei einem Besuch im Polarort Tuktoyaktuk in den kanadischen Nordwest-Territorien an.
Schiffe müssen sich anmelden
Dabei solle es vor allem um
die Überwachung und Durchsetzung des Umweltschutzes gehen, sagte er. Künftig
müssten sich auch alle Schiffe, die in die Gewässer einfahren, anmelden.
Dies solle für eine 200-Seemeilen-Zone entlang der kanadischen Küstenlinie
gelten, hieß es.
"Diese Maßnahme sendet eine klare Botschaft in die Welt: Kanada übernimmt die Verantwortung für den Umweltschutz und seine Durchsetzung in unseren arktischen Gewässern", sagte Harper. Die Jagd nach Bodenschätzen in der Polarregion bei gleichzeitigem Abschmelzen des arktischen Eises habe zu einer Rekordzahl von Schiffen in dem Gebiet geführt.
Nationale Sicherheit
Die Zunahme des Schiffsverkehrs habe
wiederum eine Zunahme des Risikos für Havarien, Schmuggel und illegale
Einwanderung zur Folge und bedrohe sogar die nationale Sicherheit, sagte der
Regierungschef. "Aber insbesondere steigen dadurch die Gefahren durch
Umweltbedrohungen wie Öl-Einleitungen, Wilderei und Verschmutzungen."
Dem Zeitungsbericht zufolge sind nach kanadischem Gesetz ausländische Schiffe bisher aufgefordert, sich bei Einfahrt in kanadische Hoheitsgewässer anzumelden. Ein Registrierungszwang bestehe nicht.