UNO:

Kein Ende der Gewalt in Darfur

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Hilfsorganisationen melden dramatische Verschlechterung der Sicherheit in der Krisenregion Darfur.

"Die Situation hat sich seit Beginn des Jahres immer weiter verschlimmert, vor allem in den vergangenen Monaten", teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Dienstag in Nairobi mit.

Mehrere Mitarbeiter ermordet
Rund um den Vulkan Jebel Marra in der Mitte der Krisenregion habe das IKRK seine Arbeit eingestellt, nachdem dort im August ein Mitarbeiter ums Leben gekommen worden war. Zu anderen Regionen sei der Zugang nur sporadisch möglich. "Die Einwohner sind ständig in Gefahr, angegriffen zu werden oder ihre Herden zu verlieren. Beides wird zu weiteren Vertreibungen führen", betonte das IKRK.

Luftangriffe auf Dörfer
Nach UN-Informationen sind am vergangenen Wochenende im Norden Darfurs mindestens sieben Dörfer bombardiert worden. Dabei seien Militärmaschinen vom Typ Antonow im Einsatz gewesen, berichtet die UN-Nachrichtenagentur IRIN.

Das Welternährungsprogramm (WFP) warnte, dass im August 355.000 Menschen wegen der unsicheren Lage von der Lebensmittelhilfe abgeschnitten waren. UN-Nothilfekoordinator Jan Egeland sagte: "Darfur befindet sich im freien Fall." Niemand wisse, wie hoch die Opferzahlen tatsächlich seien, da es aus Sicherheitsgründen keine verlässlichen Schätzungen gebe.

Sudans Regierung weist Kritik zurück
Unterdessen hat die sudanesische Regierung die massive Kritik von UN-Generalsekretär Kofi Annan als Angriff auf die Souveränität ihres Landes abgetan. Sie werde seine Vorschläge aber gründlich prüfen. Annan hatte die sudanesische Militäroffensive im Norden Darfurs als "eine klare Verletzung des Darfur-Friedensabkommens" bezeichnet.

Der UN-Sicherheitsrat hat vor kurzem gegen den Willen der sudanesische Regierung die Stationierung von mehr als 20.000 Blauhelm-Soldaten und Polizisten in Darfur beschlossen. Die Afrikanische Union (AU), die dort etwa 7.700 Soldaten hat, sieht sich nicht in der Lage, die Zivilbevölkerung zu schützen.

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