Nordkorea

Kim Jong-Ils dritter Sohn soll Nachfolger werden

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Kim Jong-woon wurde offenbar zum neuen Machthaber Nordkoreas auserkoren. Die Parteiführung soll bereits informiert worden sein.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il hat offenbar seinen dritten Sohn Kim Jong-woon zu seinem Nachfolger auserkoren. Der Partei- und Armeechef habe die Führungsgremien der regierenden kommunistischen Partei der Arbeit vergangene Woche über seine diesbezügliche Entscheidung informiert. Die Nominierung des 24 Jahre alten Kim Jong-woon sei selbst für die Parteispitzen überraschend erfolgt. Kim Jong-il habe "um den 8. Jänner herum" eine entsprechende Direktive erlassen, hieß es.

Von der Bildfläche verschwunden
Der 66-jährige Kim Jong-il ist seit Monaten von der Bildfläche verschwunden und soll im August einen Schlaganfall erlitten haben. Über sein Privatleben ist fast nichts bekannt. Seine erste Ehefrau Sung Hye-rim, eine frühere Schauspielerin, hielt sich seit 1983 fast ständig in einer psychiatrischen Klinik in Moskau auf, bevor sie sich 1996 in den Westen absetzen konnte. Von ihr hat Kim Jong-il den ältesten seiner drei Söhne, Jong-nam, der sich mehr für die Spielcasinos in Macao und Tokio als für die Staatsgeschäfte zu interessieren schien. Die Mutter der beiden jüngeren Söhne, Jong-chol und Jong-woon, ist die Konkubine Ko Yong-hi, die 2004 an Brustkrebs verstorben sein soll. 2006 soll Kim Jong-il eine Musikerin geehelicht haben.

In Nordkorea soll am 8. März ein neues Parlament gewählt werden. Die Wahl der Obersten Volksversammlung ist bereits seit knapp einem halben Jahr überfällig. Das Parlament wird normalerweise alle fünf Jahre erneuert, die derzeit 687 Abgeordneten waren im August 2003 allesamt auf Vorschlag der herrschenden KP und ihrer Nebenorganisationen gewählt worden. In seiner Funktion als Vorsitzender der mächtigen Nationalen Verteidigungskommission und Oberbefehlshaber muss Kim Jong-il vom Parlament bestätigt worden. Das Amt des Staatspräsidenten bekleidet er formal nicht. Dieses ist seinem verstorbenem Vater Kim Il-sung als "ewiger Präsident" vorbehalten.

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