Klimasünder Nr. 1

Klima-Pleite für Österreich

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Unser Land wurde als Klimasünder Nummer 1 kritisiert.

Mit gleich zwei Knalleffekten startete gestern die große Weltklimakonferenz mit 192 Staaten, 15.000 Teilnehmern und 7.000 Polizisten.

Knaller Nummer eins: Gleich zu Beginn gab es eine Bombendrohung, die zu Chaos und zwei Stunden Verzögerung bei der Anmeldung der Delegierten sorgte. Für Österreich verhandeln derzeit in Kopenhagen 15 Beamte des Umweltministeriums. Erst am Dienstag kommender Woche reist auch VP-Umweltminister Niki Berlakovich zur Klimakonferenz.

Knaller Nr. 2: Österreichs Klimapolitik bekam gleich zum Start der Konferenz eine heftige Ohrfeige …

Appell
Um 10 Uhr eröffnete der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen mit einem dramatischen Appell: „Der Klimawandel kennt keine Grenzen, er betrifft uns alle.“ Er kündigte auch an, dass 110 Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Kopenhagen mitverhandeln werden – von Barack Obama über Angela Merkel bis Werner Faymann.

Schlusslicht-Preis gleich beim Start für Österreich
Zeitgleich zum Start der wirklichen Verhandlungen am Montag um 15 Uhr sorgte ein peinlicher Preis für unwillkommenes Aufsehen für unser Land.

Österreich wurde von den in aller Welt vertretenen Umweltschutzorganisationen als „Fossil des Tages“ ausgezeichnet.

„Üblicherweise bekommen solche Preise Schlusslichter wie die USA. Dass es Österreich trifft, zeigt, wie wenig hierzulande gemacht wird“, sagt Greenpeace-Experte Bernhard Obermayr im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Umweltziel
Begründung des Negativpreises für Österreich: Das Umweltziel lautet zwar 20 Prozent Verringerung des CO2 bis zum Jahr 2020. Doch die Waldflächen (positiv für das Klima) sollen glei­ch mit acht Prozent „angerechnet“ werden. „Solche Bilanzierungstricks kennen wir von der Finanzkrise nur zur Genüge. Beim Klimaschutz braucht es wirkliche Taten“, fordert Bernhard Obermayr.

10,6 Tonnen pro Jahr. Wie sehr wir über unsere Verhältnisse leben, zeigen die Fakten: 10,6 Tonnen CO2 verursacht jeder Österreicher im Schnitt pro Jahr. Doch nur 2,3 Tonnen CO2 stehen jedem Weltbewohner zur Verfügung, damit die Erde nicht mehr als die gerade noch vertretbaren zwei Grad wärmer wird. Testen Sie selbst, wie viel CO2 Sie brauchen.

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