Kimberley-Prozess

Kongo kämpft gegen Handel mit Blutdiamanten

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Die Demokratische Republik Kongo hat sich am Donnerstag in Brüssel verpflichtet, den illegalen Handel mit Diamanten zur Finanzierung von Konflikten zu unterbinden.

Das afrikanische Land gehört künftig zum sogenannten Kimberley-Prozess, in dem Staaten, Industrie und Nichtregierungsorganisationen im Kampf gegen "Blutdiamanten" organisiert sind.

Problem Elfenbeinküste
Der Vorsitzende des Kimberley-Prozesses, Karel Kovanda, sagte: "Jetzt gibt es nur noch in der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) Probleme mit Konfliktdiamanten." Um Verbrauchern die unbedenkliche Herkunft der Edelsteine garantieren zu können, hätten Regierungen, Industrie und Nichtregierungsorganisationen schärfere Kontrollen beschlossen.

Bürgerkriege finanziert
Mit "Blutdiamanten" ("Konfliktdiamanten") haben Rebellen in mehreren Ländern Afrikas in den 90er Jahren Bürgerkriege finanziert. Besonders in Sierra Leone, Liberia, Angola und der Demokratischen Republik Kongo brachten Aufständische Minen unter ihre Kontrolle und finanzierten mit Diamanten-Schmuggel ihre Waffenkäufe. Terrororganisationen wie Al-Kaida nutzten illegale Edelsteinexporte für die Geldwäsche.

3,7 Prozent weltweit waren "Blutdiamanten"
Der Branchenführer De Beers schätzte, dass im Jahr 2000 "Blutdiamanten" 3,7 Prozent des weltweiten Rohdiamantenumsatzes ausmachten. Bei einem Handelsvolumen von 7,5 Milliarden Dollar waren das 280 Millionen. Nach anderen Angaben kamen bis zu 15 Prozent der Ware im internationalen Diamantenhandel aus illegalen Quellen.

Kimberley-Prozess
Nach weltweiten Protesten vereinbarten Regierungen, Firmen und Organisationen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen den im Jahr 2003 in Kraft getretenen "Kimberley-Prozess". Mit dem in der südafrikanischen Stadt Kimberley beschlossenen System aus Herkunfts-Zertifikaten wollen 71 Länder sowie alle wichtigen Zentren für Förderung, Verarbeitung und Handel den Weg der Edelsteine "von der Mine zum Finger" lückenlos belegen. Der Schmuggel von Rohdiamanten zur Kriegsfinanzierung soll so unterbunden werden. Hilfsorganisationen kritisieren Lücken im Kimberley-System durch Korruption und unzureichende Kontrollen.

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