Nicht-Versicherte kosten deutlich mehr als Krankenversicherte. Der Gesundheitsplan Schwarzeneggers soll zehn Milliarden Dollar einsparen.
Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der vergangenen Freitag nach einem Skiunfall auf Krücken gehend für seine zweite Amtszeit vereidigt wurde, will alle Kalifornier in die Krankenversicherung aufnehmen. "Meine Lösung ist, dass jeder Kalifornier eine Krankenversicherung haben muss", sagte Schwarzenegger am Montag. Die USA sind einer der wenigen Industriestaaten ohne eine staatlich geförderte Krankenversicherung für arme Bürger.
6,5 Millionen Kalifornier sind nicht krankenversichert, weil sie sich die Prämienzahlungen nicht leisten können. Der Gesundheitsplan des gebürtigen Österreichers soll 10 Mrd. Dollar (7,68 Mrd. Euro) einsparen, indem Kosten gesenkt und bereits im Gesundheitssystem vorhandene Gelder besser investiert werden. Laut einer Studie kosten Nicht-Versicherte den amerikanischen Bundesstaat-Budgets deutlich mehr als Krankenversicherte, da bei ihnen durch mangelnde Prävention die Krankheiten oft erst beim Besuch der Notfallstationen behandelt werden.
"Programm für gesunde Familien"
Gemäß Schwarzeneggers Gesundheitsplan müssten alle Kalifornier in einer Krankenversicherung aufgenommen werden. Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten müssten ihren Arbeitnehmern eine Versicherung anbieten, oder 4 Prozent der Lohnsumme in einen bundesstaatlichen Fonds einbezahlen. Versicherungsunternehmen dürften nicht mehr länger Versicherungsnehmer wegen deren medizinischen Problemen ablehnen. Alle Kinder - unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus - würden durch eine Ausweitung des "Programms für gesunde Familien" von Krankenversicherung erfasst werden.
Auf Skepsis stieß der Gesundheitsplan bei der kalifornischen Handelskammer, die sich über die Kostenbelastung der Unternehmen Sorgen macht. Auch aus der eigenen republikanischen Partei des Gouverneurs kamen kritische Töne, berichteten kalifornische Medien.