Demonstranten gedachten in Athen des Studentenaufstandes von 1973. Die Kundgebung eskalierte. Autonome und Polizei gerieten aneinander.
Mehrere tausend Menschen haben am Montag in Griechenland an den blutig niedergeschlagenen Studentenaufstand gegen das Militärregime am 17. November 1973 erinnert. Trotz strömenden Regens nahmen rund 10 000 Demonstranten zum 35. Jahrestag des Aufstandes an einer Kundgebung in der Hauptstadt Athen teil. Vor der US-Botschaft skandierten sie anti-amerikanische Parolen. Es kam zwischenzeitlich zu Zusammenstößen zwischen rund 300 Autonomen und der Polizei.
Polizei setzt Tränengas ein
Die Randalierer bewarfen die
Ordnungskräfte mit Benzinbomben und Steinen und schlugen Schaufenster ein.
Die Polizei setzte vorübergehend Tränengas ein, um die Autonomen auseinander
zu treiben. Die Demonstranten warfen den USA vor, die damalige
Militärregierung unterstützt zu haben.
Sie riefen auch Parolen gegen den Anti-Terror-Krieg der USA und wandten sich gegen das millionenschwere Paket der Regierung zur Rettung griechischer Banken auf Kosten der Steuerzahler. Zugleich solidarisierten sie sich mit einem Hungerstreik tausender Gefangener, die unter anderem bessere Haftbedingungen in griechischen Gefängnissen fordern. Auch in der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki gab es eine Demonstration. Dort gingen laut Medienberichten rund 4000 Menschen auf die Straße.
Widerstand gegen Militärregierung
Der Studentenaufstand im
Athener Polytechnikum am 17. November 1973 gilt als Höhepunkt des
Widerstandes des griechischen Volkes gegen die Militärregierung von General
Georgios Papadopoulos (1967-1974). Mehrere Dutzend Studenten kamen damals
ums Leben. Wenige Wochen Tage später wurde Papadopoulos unter Hausarrest
gestellt, im folgenden Jahr wurde die Demokratie wiederhergestellt.
Autonome Gruppierungen liefern sich fast jedes Jahr am 17. November Zusammenstöße mit der Polizei. Aus Sicherheitsgründen waren am Montag rund 8000 Polizisten im Einsatz.
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