Kuba und die USA nähern sich an. Aus Havanna wird Dialog-Wille signalisiert. Allerdings werden Gespräche über das politische System auf der Karibik-Insel ausgeschlossen.
Der kubanische Präsident Raul Castro hat die Bereitschaft zu Gesprächen mit den USA bekräftigt. Im Interesse besserer Beziehungen sei sein Land zu Gesprächen über alle Themen bereit, sagte Castro am Mittwoch. Verhandlungen über das politische System Kubas oder seine Gesellschaft, über die Selbstbestimmung und innere Angelegenheiten gehörten aber nicht dazu.
Darüber hinaus sei es nicht an Kuba, eine "Geste" gegenüber den USA zu machen, denn schließlich halte die US-Regierung weiter das Embargo gegen die Karibikinsel aufrecht, sagte Castro. Die US-Regierung hatte von der Führung in Havanna positive Signale wie politische Reformen als Bedingung für die Normalisierung der Beziehungen genannt.
Dämpfer von Fidel
Ähnlich wie am Mittwoch hatte sich Castro
bereits am 16. April geäußert. Sein Bruder, der langjährige Staatschef Fidel
Castro, dämpfte später jedoch Hoffnungen auf bessere Beziehungen zu den USA
und sagte, die Äußerungen Rauls seien von den USA offensichtlich
missverstanden worden.
US-Präsident Barack Obama hat wiederholt die Bereitschaft zum Dialog mit Kuba betont. Vor einigen Wochen hob er Reisen- und Devisenbeschränkungen für Exil-Kubaner auf und erlaubte US-Telefonfirmen, sich an Ausschreibungen auf Kuba zu beteiligen.
Beim jüngsten Amerika-Gipfel hatte Obama aber Hoffnungen auf ein rasches Ende des seit knapp fünf Jahrzehnten bestehenden Embargos gedämpft.