Nach Krebs-OP

Lafontaine will zurück in die Politik

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Er wird am 11. Jänner in der Bundestagsfraktion zurückerwartet.

Oskar Lafontaine, Co-Vorsitzender der deutschen Partei Die Linke, will offenbar für Klarheit in eigener Sache sorgen. Der krebskranke ehemalige deutsche Finanzminister und einstige SPD-Chef, derzeit einfaches Linke-Fraktionsmitglied im Bund und Fraktionschef im Saarland, wird am 11. Jänner in der Bundestagsfraktion in Berlin zurückerwartet, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorausmeldung vom Freitag. Den Abgeordneten will er dann verkünden, wie seine politische Zukunft aussieht. Anschließend sollen er und Fraktionschef Gregor Gysi vor die Presse treten.

Zerrüttetes Verhältnis
Der 66-jährige Lafontaine hatte wegen einer am 19. November in Homburg/Saar erfolgten Operation alle Termine bis auf weiteres abgesagt - sogar über seinen Abschied aus der Politik war spekuliert worden. Den Vorsitz der Bundestagsfraktion hatte er im Oktober abgegeben. In der engsten Parteiführung wird damit gerechnet, dass Lafontaine weiterhin Bundesvorsitzender bleibt.

Vor allem der 68-jährige Co-Vorsitzende Lothar Bisky verspreche sich eine Entlastung nach der Genesung des Saarländers. Allerdings sei das Verhältnis Lafontaines zu ostdeutschen Spitzen-Linken zerrüttet, schreibt der "Spiegel". Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch hatte sich offen gegen Lafontaines Pläne für Doppelspitzen in Fraktion und Partei gestellt. Vor wenigen Tagen stellten sich die Leitungen der Ost-Landesverbände demonstrativ hinter Bartsch. Sie fürchten, Lafontaine könnte eine erneute Kandidatur für den Linken-Vorsitz auf dem Parteitag im Mai von einem Rückzug Bartschs abhängig machen.

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