Trotz Zusage zur Freilassung lässt Libyen die Geschäftsleute warten.
Libyen hält trotz einer angeblichen Zusage zur Freilassung weiterhin zwei Schweizer Geschäftsleute fest. Seit Dienstag wartet auf einem Flughafen bei Tripolis ein Flugzeug der Schweizer Regierung darauf, die beiden seit einem Jahr unter Hausarrest stehenden Schweizer nach Hause bringen zu können.
Hintergrund ist die Affäre um die Verhaftung des Sohnes und der Schwiegertochter des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi im Juli vergangenen Jahres in Genf. Den beiden war vorgeworfen worden, Angestellte misshandelt zu haben. Die Verhaftung führte zu einer diplomatischen Krise zwischen Bern und Tripolis, in deren Folge die beiden Schweizer - einer von ihnen ist Mitarbeiter des Technologiekonzerns ABB - festgesetzt wurden.
Nachdem sich der Schweizer Finanzminister und amtierende Bundespräsident Hans-Rudolf Merz kürzlich in Libyen für das Vorgehen der Genfer Behörden entschuldigt hatte, war ihm, wie er sagte, die Freilassung seiner Landsleute zugesagt worden. Die Geschäftsleute erhielten am Dienstagabend auch ihre Pässe nebst Ausreisevisa zurück. Für die Ausreise fehle jedoch noch die Zustimmung der libyschen Justizbehörde, hieß es am Donnerstag in Bern.