Der neue Präsident Ecuadors, Rafael Correa, hat sein Amt angetreten. Bei seiner Angelobung war auch Irans Präsident Ahmadinejad.
Der linksgerichtete Präsident Ecuadors, Rafael Correa, hat sein Amt angetreten. In Anwesenheit von elf Staatschefs, unter ihnen die Präsidenten Venezuelas und Boliviens, Hugo Chavez und Evo Morales, sowie der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad, wurde er vor dem Kongress in Quito offiziell vereidigt. Correa hatte Ende November die Stichwahl gegen seinen konservativen Mitbewerber Alvaro Noboa gewonnen.
Chavez und Morales sind Verbündete
Correa will besonders der
armen Bevölkerung Ecuadors zu einem besseren Lebensstandard verhelfen. Seine
politischen Gegner werfen ihm vor, er wolle aus Ecuador ein neues Kuba
machen. Die linksgerichteten Präsidenten Chavez und Morales gelten als seine
wichtigsten Verbündeten auf dem Kontinent.
Am Sonntag war der 43-jährige Correa bereits von der Indio-Bevölkerung nach einem traditionellen Ritual als neuer Staatschef gefeiert worden. In Anwesenheit von Chavez und Morales verkündete Correa den Beginn eines freien, souveränen und sozialistischen Lateinamerikas. "Es ist, als wenn ein Wunder die knechtischen Regierungen und den Neoliberalismus gestürzt hätte", sagte Correa.
Anti-USA-Politik angekündigt
Correa hatte auch eine ganze
Reihe von gegen die USA gerichteten Maßnahmen angekündigt, um Ecuador von
deren "Hegemonie" zu befreien. Ein Freihandelsabkommen mit den USA lehnte
Correa ab, da es "Landwirtschaft, Arbeit und Infrastruktur" in seinem Land
zerstören würde. Zudem will er einen Vertrag mit den USA über die Nutzung
einer Militärbasis im ecuadorianischen Manta 2009 auslaufen lassen.
Vierjährige Amtszeit
Der promovierte
Wirtschaftswissenschaftler ist für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. In
den vergangenen zehn Jahren hatte Ecuador bereits sieben Präsidenten, von
denen drei nach tumultartigen Aufständen gehen mussten.
Irans Präsident Ahmadinejad war am Sonntagabend in Ecuador angekommen. Er hält sich zu einer viertägigen Reise in Lateinamerika auf und hatte zuvor Venezuela und Nicaragua besucht. "Wir sind daran interessiert, unsere Beziehungen mit Lateinamerika - besonders mit Ecuador - zu verbessern", sagte Ahmadinejad in Quito.