2,5 Millionen Euro Entschädigung zahlt Großbritannien einem jungen Iraker, der nach einem Unfall gelähmt ist.
In einem beispiellosen Entschädigungsfall zahlt Großbritannien einem versehentlich verwundeten jungen Iraker zwei Millionen Pfund (2,50 Mio. Euro). Das bestätigte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag. Der Teenager war 2003 im Alter von 13 Jahren durch einen britischen Soldaten versehentlich am Rückgrat verletzt worden und ist seither gelähmt.
Ministerium spricht von Ausnahme
Die Zahlung werde "nicht als
Präzedenzfall, sondern als Ausnahme" angesehen, erklärte ein Sprecher des
Ministeriums. Der Fall des jungen Irakers gilt als besonders tragisch. Er
hatte sich seinerzeit mit dem Soldaten angefreundet. Bei einem Gespräch fiel
dessen Waffe zu Boden, wodurch sich ein Schuss löste, der den Burschen im
Rücken traf. Der 13-Jährige wurde zur Behandlung nach Großbritannien
gebracht, wo er später eine Klage einreichte.
Ausstehende Gerichtsentscheidung "wegweisend"
Die Höhe
der Wiedergutmachung, die noch formell vom Obersten Gericht bestätigt werden
muss, könnte nach Einschätzung des Senders BBC "den Weg ebnen für weitere
Entschädigungsklagen von Irakern gegen die britische Regierung". Sie fache
zudem Auseinandersetzungen über Zahlungen für im Irak verwundete britische
Soldaten an, die mit einer Obergrenze von 285.000 Pfund weit darunter lägen.