Der Obama-Express rollt weiter. Der Demokraten-Star konnte sich in Wyoming gegen Hillary Clinton klar durchsetzen.
Demokraten-Star Barack Obama hat mit einem 61:38-Prozent-Sieg in Wyoming gegen Hillary Clinton seinen zuletzt festgefahrenen Wahlkampf-Express wieder ins Rollen gebracht. Nur zwölf Delegierte waren in den dünn besiedelten "Rocky Mountain"-Tälern vergeben worden. Doch Obama kann nun den Schwung in die nächste Runde am Dienstag im Südstaat Mississippi mitnehmen. Und er hatte den Triumph nach einer wahren Horrorwoche bitter nötig: Er verlor am "Mini Super Tuesday" in Texas, Ohio und Rhode Island drei wichtige Primaries - und verpasste die Chancen, Hillary endgültig k. o. zu schlagen. Dann musste seine Star-Beraterin Samantha Power zurücktreten, nachdem sie Hillary als "Monster" bezeichnet hatte.
"Dream Team"
Die Clintons propagieren weiter ihre Idee
eines "Dream Teams": "Hillary gewinnt am Land, Obama in den Städten",
schwärmte Bill Clinton: "Zusammen sind sie eine unaufhaltsame Kraft". "Die
Welt wird hier elegant auf den Kopf gestellt", so TV-Kommentator Chris
Matthews: Hillary bietet Obama den Vizeposten an, obwohl dieser nach
Delegiertenstimmen klar mit 1.527 zu 1.428 führt. Obama musste daher
neuerlich den angebotenen Vize-Posten ablehnen. Durch die clevere
psychologische Kriegsführung der Clintons wirke er nun "machthungrig".
Immerhin: 69 Prozent der Parteibasis würde sich laut Newsweek-Umfrage das
Antreten beider wünschen.
Neue Taktik
Da Hillary bei Delegierten, die aufgrund der
Wahlergebnisse zugeteilt werden, Obama praktisch nicht mehr überholen kann,
setzt sie nun auf eine Machtergreifung über Partei-Insider: Sie bearbeitet
"Super-Delegierte", die abstimmen dürfen, wie sie wollen: Nur sie könne
wegen ihrer "Erfahrung und Schlagkraft" US-Präsidentin werden. Sie fordert
zudem, dass ihre Siege in den von der Parteiführung boykottierten Staaten
Michigan und Florida doch zählen. Dazu Ex-Clinton-Berater Dick Morris: "Die
Clintons wollen Obama den Sieg stehlen."