Obama hat North Carolina gewonnen - mit 58 Prozent. Indiana wurde für Clinton zur Zitterpartie - sie siegt knapp mit 51 Prozent vor dem Rivalen.
Senator Barack Obama hat seinen Anspruch auf die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen im US-Staat North Carolina bekräftigen können. Er konnte auch seinen Vorsprung bei den Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag ausbauen. "Heute Abend sind wir nur noch weniger als 200 Delegiertenstimmen von der sicheren Nominierung entfernt", sagte Obama vor begeisterten Anhängern in Raleigh in North Carolina.
Clinton gibt sich längst nicht geschlagen
Allerdings gibt
sich seine Kontrahentin Hillary Clinton noch längst nicht geschlagen. Die
Senatorin und ehemalige First Lady konnte die gleichzeitig stattfindende
Vorwahl im Staat Indiana ganz knapp für sich entscheiden. In North Carolina
und Indiana waren insgesamt 187 Delegiertenstimmen zu vergeben. Für die New
Yorker Senatorin war ein Sieg in Indiana Pflicht, wenn sie noch ernsthaft
eine Chance gegen Obama haben soll. Vor Anhängern in Indianapolis erklärte
sie: "Danke, es geht mit voller Fahrt ins Weiße Haus!"
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Wen die Demokraten gegen den Republikaner John McCain, Senator von Arizona, ins Rennen um das Weiße Haus schicken, entscheidet sich vermutlich erst Ende August beim Nominierungsparteitag in Denver. Dabei hat Obama, was die Zahl der Delegiertenstimmen angeht, derzeit die besseren Karten. Mit dem klaren Sieg in North Carolina konnte er seine Führung bei der Zahl der Delegiertenstimmen noch etwas ausbauen.
Superdelegierten-Stimmen entscheidend
Obama gewann nach
Berechnungen der Nachrichtenagentur Associated Press in North Carolina und
Indiana mindestens 94 Stimmen hinzu, Clinton mindestens 75. Insgesamt kommt
Obama damit auf 1.836 Delegierte, Clinton hat 1.681 hinter sich - für die
Investitur zum Kandidaten sind mindestens 2.025 Stimmen erforderlich. In den
sechs noch ausstehenden Vorwahlen sind 217 Delegierte zu vergeben, zudem
haben sich noch 270 sogenannte Superdelegierte nicht festgelegt. Das sind in
ihrem Stimmverhalten nicht festgelegte Delegierte, meist Parteifunktionäre.
Obama kann derzeit auf 256 Superdelegierte zählen, Clinton auf 270.
Obama sprach in North Carolina von einem Sieg über die "Politik der Spaltung und die Politik der Ablenkung". Er habe es geschafft, sich gegen eine negative Politik durchzusetzen, bei der es darum gehen, Punkte zu gewinnen und nicht Probleme zu lösen. Die Amerikaner suchten "nach ehrlichen Antworten", sagte Obama. In North Carolina kam der Senator von Illinois nach Auszählung von 92 Prozent der Wahlkreise auf 56 Prozent, Clinton auf 42 Prozent.
Wahlkampf hinterlässt Spuren
Obama und Clinton haben
angekündigt, ihre Bewerbung auch im Juni weiterzuverfolgen. Für Obama war
ein klarer Sieg in North Carolina wichtig, um Zweifel auszuräumen, er könnte
sich bei der Wahl um die Nachfolge von US-Präsident George W. Bush nicht
gegen den republikanischen Kandidaten John McCain durchsetzen. Obama räumte
ein, dass der harte Vorwahlkampf der Demokraten Spuren bei beiden
hinterlassen habe. Trotzdem wollten die Demokraten als eine Partei
geschlossen kämpfen. "Wir können es uns nicht leisten, dass John
McCain eine Chance bekommt, die dritte Amtszeit von George Bush abzuleisten",
sagte Obama.