Geraldine Ferraro sagte, Obama profitiere von seiner Hautfarbe. Dies hat ihr den Job gekostet. Die Clinton-Wahlhelferin trat zurück.
Eine prominente Wahlhelferin der US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton ist nach umstrittenen Äußerungen über die schwarze Hautfarbe des demokratischen Rivalen Barack Obama zurückgetreten. Sie habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um sich besser verteidigen zu können, sagte die Spendensammlerin Geraldine Ferraro nach Angaben des TV-Senders CNN am Mittwoch (Ortszeit). Sie hatte zuvor erklärt, der schwarze Senator Barack "wäre nicht in seiner derzeitigen Position, wenn er weiß oder eine Frau wäre". Die Bemerkung hatte für erheblichen Wirbel und Kritik aus dem Obama-Lager gesorgt.
"Das Obama-Lager greift mich an, um Sie zu verletzen. Das werde ich nicht zulassen", hieß es den Angaben zufolge in einem Brief Ferraros an Clinton, in dem sie ihren Rücktritt bekanntgegeben habe. Zuvor hatte sie vehement bestritten, dass es sich um eine rassistische Bemerkung gehandelt habe. Geraldine war 1984 erste weibliche Vizepräsidentenkandidatin und außerdem in der Vergangenheit Kongressabgeordnete. Obama hatte die Bemerkung als "völlig absurd" zurückgewiesen.
Klarer Obama-Sieg in Mississippi
Erst am Dienstag hatte Obama
bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Mississippi erneut einen klaren Sieg
errungen und seinen Vorsprung vor Clinton ausgebaut. Obama erhielt 61
Prozent der Stimmen, die ehemalige First Lady 37 Prozent. Damit hat Obama
nun 130 Delegiertenstimmen mehr hinter sich als seine Konkurrentin. Die
Abstimmung in Mississippi war die letzte vor einer sechswöchigen Pause: Erst
am 22. April steht die nächste Kandidaten- Kür im bevölkerungsreichen
Bundesstaat Pennsylvania an.
Werden Wahlen in Michigan und Florida wiederholt?
Zugleich wurde
immer deutlicher, dass die beiden Vorwahlen in Michigan und Florida sehr
wahrscheinlich wiederholt werden. Es müsse sichergestellt werden, dass die
mehr als 300 Delegierten aus beiden Staaten beim Nominierungsparteitag der
Demokraten Ende August in Denver mit abstimmen können, sagte Obama. Er werde
in dieser Frage allem folgen, was die Parteiführung entscheide. Nachgezogene
Vorwahlen in den beiden Staaten könnten im Duell Obama-Clinton entscheidend
sein.
Florida und Michigan hatten ihre Abstimmungen gegen den Willen der Partei auf Jänner vorgezogen. Als Strafe hatte der Parteivorstand entschieden, die Delegierten auf dem Nominierungskongress nicht mitstimmen zu lassen. Clinton und Obama hatten in Absprache auf Wahlkampfauftritte in den Staaten verzichtet, und der Name des schwarzen Senators tauchte in Michigan nicht auf den Wahlzetteln auf. Dennoch gingen viele Wähler zu den Urnen und bescherten Clinton in beiden Staaten einen Sieg.