Vermittlungsgespräch

Mbeki aus Simbabwe abgereist

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Südafrikas Präsident Thabo Mbeki ist am Mittwoch aus Sibabwe Richtung Angola abgereist.

Nach den offenbar festgefahrenen Vermittlungsgesprächen über eine Machtteilung in Simbabwe zwischen der regierenden "Afrikanischen Nationalunion von Simbabwe/Patriotische Front" (ZANU-PF) von Präsident Robert Mugabe und der oppositionellen "Bewegung für Demokratischen Wandel" (MDC) seines Widersachers Morgan Tsvangirai ist der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki am Mittwoch aus Harare abgereist. Wie Mbekis Sprecher Mukoni Ratshitanga sagte, reiste der Vermittler nach Angola weiter, um dort Präsident José Eduardo Dos Santos Bericht zu erstatten, der in der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) für Verteidigung und Sicherheit zuständig ist.

SADC-Gipfel in Johannesburg
Mbeki soll am kommenden Wochenende auf dem in Johannesburg geplanten SADC-Gipfel über den Fortgang der Simbabwe-Verhandlungen berichten. Der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft gehören Südafrika, Angola, Botswana, Sambia, Simbabwe, Namibia, Tansania, die Demokratische Republik Kongo, Mosambik, Malawi, Lesotho, Swaziland, Mauritius und die Seychellen an. Ziel der Verhandlungen in Harare ist die Bildung einer Koalitionsregierung mit Tsvangirai als Premierminister. Allerdings will der MDC-Chef vom Parlament gewählt und nicht von Mugabe ernannt werden.

Macht-Wirr-Warr nach verlorener Wahl
Bei der Präsidentenwahl am 29. März hatte Tsvangirai die meisten Stimmen gewonnen, nach offiziellen Angaben aber die nötige absolute Mehrheit verfehlt. Unbeeindruckt von weltweiter Kritik hatte sich Mugabe, der das einstige Südrhodesien 1980 in die international anerkannte Unabhängigkeit geführt hatte, als alleiniger Kandidat in einer "Stichwahl" am 27. Juni bestätigen und zwei Tage später für fünf weitere Jahre als Staatspräsident vereidigen lassen. Tsvangirai war wegen gewaltsamer Übergriffe auf seine Anhänger nicht zur Stichwahl angetreten. Die Opposition erkennt Mugabes Sieg nicht an. Regierung und Opposition hatten am 21. Juli Verhandlungen über eine Teilung der Macht unter Vermittlung Südafrikas zugestimmt. Tsvangirai hatte am Dienstagabend das Konferenzhotel in Harare sichtlich wütend und irritiert verlassen. Es wurde berichtet, dass Mugabe mit dem Führer der oppositionellen MDC-Splitterpartei Arthur Mutambara ein Abkommen geschlossen habe.

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