Die einzigen noch lebenden weiblichen Friedensnobelpreisträgerinnen melden sich in einem offenen Brief zu Wort.
Gleich mehrere Friedensnobelpreisträgerinnen haben die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, den Druck auf die Militärregierung in Burma zu erhöhen. Dem Regime Burmas dürfe es nicht erlaubt sein, weiterhin die Menschenrechte auf so grausame Weise zu verletzen, hieß es in einem offenen Brief der sechs Frauen, der in der Mittwoch-Ausgabe der britischen Zeitung "Guardian" veröffentlicht wurde.
Politische UNO-Intervention gefordert
Im Hausarrest für die
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi offenbare sich die Brutalität des
Regimes am deutlichsten. "Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs",
betonten die Nobelpreisträgerinnen. Die Vereinten Nationen müssten ihrem
Mandat gerecht werden und sich verstärkt und entschlossen für die
Freilassung von Suu Kyi und anderen politischen Häftlinge einsetzen. "Vor 62
Jahren wurde die UNO gegründet, um die Regierungen der Welt in die Lage zu
versetzen, auf solch schwerwiegende Krisen zu antworten."
Einzigen noch lebenden weiblichen Friedensnobelpreisträgerinnen
Der
Brief war unterzeichnet von Jody Williams, Shirin Ebadi, Wangari Maathai,
Rigoberta Menchu Tum, Betty Williams und Mairead Corrigan Maguirem. Neben
Suu Kyi sind sie die einzigen noch lebenden Frauen, die mit dem
Friedensnobelpreis geehrt wurden. Insgesamt haben zwölf Frauen die
Auszeichnung in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Preises erhalten.
Niederschlagung der Demos verurteilt
Die Verfasserinnen des
Briefes verurteilten die Niederschlagung der Demonstrationen im Namen der
Demokratiebewegung scharf. Sie sprachen von einem bösartigen Vorgehen des
Regimes. Bei den Massendemonstrationen hatten buddhistische Mönche und
Oppositionelle gegen die Militärregierung protestiert. Beim Einschreiten des
Militärs kamen mehrere Menschen ums Leben, tausende wurden festgenommen.
Australien kündigt Sanktionen an
Australien hat
Finanzsanktionen gegen die Mitglieder der burmesischen Militärjunta und
deren Familien angekündigt. Außenminister Alexander Downer sagte am Mittwoch
in Canberra, die Maßnahmen würden gegen 418 Personen verhängt, unter ihnen
Junta-Chef Generalissimus Than Shwe. Australien hat auch die chinesische
Regierung aufgefordert, ihren Einfluss auf die burmesische Militärjunta
geltend zu machen.