Das Regime in Burma hat mindestens 70 Menschen freigelassen, die vor rund einem Monat bei den Protesten gegen die Militärregierung festgenommen worden waren.
Unter den bereits am Donnerstag Freigelassenen seien auch 50 Mitglieder der Nationalen Liga für Demokratie von Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, sagte ein Sprecher am Freitag. Die Regierung hatte zuvor mitgeteilt, es seien bei den Protesten rund 3.000 Menschen festgenommen worden, von denen die meisten inzwischen wieder frei seien.
Sicherheitsmaßnahmen verschärft
In den Straßen Ranguns
prägten am Freitag wieder Hundertschaften der Polizei und
Stacheldrahtsperren das Straßenbild. Genau einen Monat nach der gewaltsamen
Niederschlagung der Proteste gegen die Militärjunta in Burma verschärften
die Generäle die Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt drastisch. Mit
Gewehren und Tränengas ausgerüstete Polizisten bezogen am Freitag in der
Innenstadt Stellung.
Stacheldraht
Der Zugang zur Shwedagon-Pagode, bei der die
Protestmärsche seit August immer wieder begonnen hatten, war mit
Stacheldraht abgesperrt. Dort hatte die Junta die Demonstrationen am 26.
September gewaltsam aufgelöst. Offenbar befürchtete die Militärregierung zum
einmonatigen Jubiläum neue Proteste. Am Freitag war auch ein bedeutender
buddhistischer Feiertag, ab dem es Mönchen nach der Rückzugsphase der
Monsunzeit wieder erlaubt ist, zu reisen.
Sondergesandte setzte Gespräche fort
Der UN-Sondergesandte
Ibrahim Gambari setzte am Freitag die Gespräche mit den Regionalmächten und
Nachbarstaaten Burmas fort. In Japan sollte er unter anderem mit
Außenminister Masahiko Komura und mit Ministerpräsident Yasuo Fukuda
zusammentreffen. Der UNO-Gesandte wirbt in der Region darum, Druck auf die
Militärjunta aufzubauen. Gambari hatte sich in den vergangenen Wochen
bemüht, einen Dialog zwischen der Militärregierung und der Opposition
anzustoßen. Am Donnerstag hatte der UN-Gesandte mit Regierungsvertretern in
Peking gesprochen.