Obwohl eine politische Einigung im Land in Sicht ist, wurden bei neuerlichen Unruhen mindestens hundert Häuser in Brand gesteckt.
Im Westen Kenias sind bei neuer Gewalt zwischen verfeindeten Gruppen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien mindestens hundert Häuser angezündet worden, sagte ein Polizeikommandeur am Donnerstag. Einem örtlichen Beamten zufolge gingen Angreifer gegen zwei Dörfer in der Provinz Rift Valley vor. Sie hätten neun Menschen getötet. Elf weitere Menschen seien mit schweren Schnittverletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, fügte der Beamte hinzu.
Machtteilung vereinbart
Zuvor hatte Kenias Präsident Mwai Kibaki
im Parlament eine Debatte über die geplante Machtteilung zwischen Regierung
und Opposition eröffnet. Er rief die Abgeordneten auf, einer Vereinbarung
zuzustimmen, die er vergangene Woche mit Oppositionsführer Raila Odinga
unterzeichnet hatte. Danach soll unter anderem der Posten eines
Ministerpräsidenten geschaffen werden, den Odinga übernehmen soll.
Lösung der Krise
Die Vereinbarung soll die Krise lösen, in
die das ostafrikanische Land nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl Ende
Dezember gestürzt war. Da sowohl Odinga als auch Kibaki den Sieg für sich
beansprucht hatten, lieferten sich deren Anhänger schwere Kämpfe. Dabei
wurden rund 1500 Menschen getötet, rund 300.000 Menschen flohen vor der
Gewalt.