Pakistans Präsident forderte in einem Interview die Exhumierung, um die Todesursache der Oppositionspolitikerin endgültig zu klären.
Pakistans Präsident Pervez Musharraf hat sich für eine Exhumierung der Leiche der bei einem Anschlag getöteten Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto ausgesprochen. So könne die Diskussion um eine mögliche Verwicklung der Regierung in das Attentat am 27. Dezember beendet werden, erklärte Musharraf in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek", das Samstag im Internet veröffentlicht wurde.
Genaue Todesursache noch umstritten
Die genaue Todesursache der
Oppositionspolitikerin ist bisher zwischen der Regierung und Bhuttos
Pakistanischer Volkspartei PPP umstritten. Während die Regierung erklärt,
Bhutto sei bei dem Anschlag mit ihrem Kopf gegen das Autodach geschlagen,
bezeugen PPP-Vertreter, dass sie von einer Kugel am Kopf getroffen wurde.
Erst anschließend habe der Attentäter die Explosion ausgelöst.
Musharraf: Opposition zieht Vorteil aus Bhuttos Tod
Musharraf
hatte in dem Streit bereits vor einer Woche Entgegenkommen signalisiert und
den Kopfschuss als eine "mögliche" Todesursache bezeichnet. Einer
Exhumierung der Leiche Bhuttos wolle er nun aber nur zustimmen, wenn die
Familie der Oppositionspolitikerin damit einverstanden sei. Mit einer
solchen Zustimmung rechnet Musharraf jedoch nicht. "Sie wissen, dass es eine
Tatsache ist, dass nichts Unrechtes passiert ist", sagte er der "Newsweek".
Die Opposition wolle nur einen politischen Vorteil aus dem Tod Bhuttos
schlagen.
Oppotition fordert UN-Ermittlungen
Bhuttos Witwer Asif Ali
Zardari sowie ihr Sohn Bilawal Zardari hatten eine Untersuchung von Bhuttos
Tod durch die Vereinten Nationen nach dem Vorbild der UN-Ermittlungen zum
Mord an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri
gefordert. Dies lehnt Musharraf jedoch ab. Die pakistanischen Behörden
würden die Ermittlungen führen und dabei von Fachleuten der britischen
Kriminalpolizei unterstützt, erklärte er.