Ein italienischer Journalist stellte Günther Schabowski die Frage nach dem Reisegesetz. Er soll von einem geheimen Anrufer auf die Frage hingewiesen worden sein. Nach dieser Frage strömten tausende DDR-Bürger zu den Grenzübergängen.
Die Geschichte der Maueröffnung muss laut einem Medienbericht womöglich umgeschrieben werden. Der italienische Journalist Riccardo Ehrmann, der am 9. November 1989 Günther Schabowski die alles entscheidende Frage nach dem neuen Reisegesetz stellte, wurde nach eigenen Angaben im Vorhinein von einem SED-Funktionär auf die Spur gesetzt, wie das MDR-Magazin "artour" am Donnerstag vorab berichtete.
Die Frage nach dem Reisegesetz sei "kein Zufall" gewesen, sagte Ehrmann dem TV-Magazin. Er habe vorher einen mysteriösen Anruf eines ihm bekannten SED-Spitzenfunktionärs erhalten, der ihn aufgefordert habe, in der Pressekonferenz "unbedingt nach dem Reisegesetz zu fragen".
Ehrmann hatte Schabowski in der Pressekonferenz nach dem Inkrafttreten des Reisegesetzes gestellt, worauf der damalige Ost-Berliner SED-Bezirkschef "sofort, unverzüglich" antwortete. Noch in der Nacht zogen tausende Ost-Berliner zu den Grenzübergängen.