Etwa 200 Verletzte

Nach Auseinandersetzungen in Somaliland mehr als 70 Todesopfer

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Bei Auseinandersetzungen in der ostafrikanischen Region Somaliland ist die Zahl der Toten auf mindestens 74 gestiegen. Etwa 200 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Gemeindesprecher der umkämpften Stadt Laascaanood, Garad Jama Ali, am Donnerstag

Am Montag waren in der Stadt gewaltsame Tumulte ausgebrochen, nachdem drei Provinzen in der abtrünnigen Region Somaliland am Horn von Afrika verkündet hatten, sie wollten wieder Teil Somalias werden.

Die Provinzen Sool, Sanaag und Ceyn machen etwa ein Drittel des Gebiets von Somaliland aus. Sie werden sowohl von Somaliland als auch der benachbarten semiautonomen somalischen Region Puntland für sich beansprucht. Schon seit Wochen kam es immer wieder zu Gewalt in der Region. In der Folge hat das somaliländische Militär seine Präsenz dort in dieser Woche erhöht. "Unsere Stadt wurde noch nie so stark unter Artillerie- und Mörserbeschuss genommen", sagte Ali. Die somaliländische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, das Militär sei in Laascaanood unter anderem von "Terroristen" angegriffen worden.

Somaliland im Norden Somalias mit rund 3,5 Millionen Einwohnern ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig. Völkerrechtlich wird Somaliland jedoch nur von Taiwan anerkannt, obwohl es als politisch stabiler gilt als Somalia selbst. Ein Grund für das Zögern der internationalen Gemeinschaft ist wohl der seit Jahren ungelöste Konflikt um die Zugehörigkeit der Provinzen nahe der äthiopischen Grenze, zu denen auch Sool gehört.
 

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