ZIB2

Nahost-Expertin zu Trumps Friedens-Plan: "Hat noch viele Detailprobleme"

US-Präsident Donald Trump und sein vorgestellter Friedensplan für den Gazastreifen: Laut Regierungskreisen werde die Terrororganisation Hamas den Vorschlag nun prüfen. In der ZIB2 ordnete die Nahost-Expertin und Kriegsreporterin Petra Ramsauer die Lage ein. 

Jetzt habe man endlich einen Plan, der von vielen Seiten akzeptiert werde, so die Expertin in der ZIB2 zu Armin Wolf in Bezug auf den gestern vorgestellten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump. Dies allein gestaltet sich schon als bemerkenswert. "Dem Ziel des Friedens ist man nun doch sehr nahe gekommen."

Größtes Problem steht bevor

Denn: Trump hat neben Netanyahu in den vergangenen Tagen auch mit Führern der arabischen Staaten mögliche Friedens-Optionen koordiniert. Das größte Problem für den weiteren Verlauf könne allerdings laut Ramsauer die Vereinbarung mit der israelischen Seite bezüglich der Anerkennung des palästinensischen Staates sein. Aber: "Langfristig" sei dieser Punkt sehr wohl im Vertrag in einer Form schriftlich vermerkt, was wiederum für die palästinensische Verhandlungs-Seite entscheidend sei.

Noch vor drei Wochen habe man von der Vertreibung der Palästinenser gesprochen, nun habe sich ein "gewisser Realitätssinn durchgesetzt", so die Expertin zuversichtlich.

"Plan hat noch viele Detailprobleme"

Auf die Frage Wolfs, ob es realistisch sei, dass alle Seiten dem Friedensplan zustimmen müssten, weil sie nicht viel Alternative hätten, hielt Ramsauer fest: "Der Plan hat noch viele Detailprobleme", etwa, wann die israelischen Truppen sich von palästinensischem Boden zurückziehen, oder wann die Hamas als entwaffnet gelte.

Langfristig werde aber letztendlich entscheidend sein, ob die israelische Bevölkerung an den Frieden und an die Existenz eines palästinensischen Staates glaube und Vertrauen habe. Dass die restlichen Geiseln aus ihrer Gefangenschaft rauskommen, sei wesentlich und sollte auch im Interesse der Hamas sein, damit "man sich zu einem Ende des fürchterlichen Kriegs" bewege.

Es brauche vertrauensbildende Maßnahmen

Aber auch für die palästinensische Bevölkerung sei wichtig, nach dem Krieg und das Leiden ihrerseits wieder Vertrauen aufzubauen. Hier brauche es von der Politik entsprechende Maßnahmen.

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