Zu Weihnachten

Papst übt scharfe Kritik an der Kurie

Leo XIV. warnt vor "Geistern der Spaltung" und ruft zu Einheit und Zusammenarbeit in der Kirche auf

Papst Leo XIV. hat bei traditionellen Weihnachtsgrüßen an die Römische Kurie am Montag zu Einheit und Zusammenarbeit aufgerufen. Oft würden hinter scheinbarer Ruhe "die Geister der Spaltung" wirken. "Man läuft Gefahr, Opfer von Ideologie und Starrheit zu werden", warnte Leo XIV. Er kritisierte Ehrgeiz und Machtstreben in der Kurie. Die Römische Kurie ist die zentrale Verwaltungsstruktur der römisch-katholischen Kirche und dient dem Papst als Leitungs- und Beratungsgremium.

Die Kurie solle sich nicht auf Verwaltung und interne Abläufe beschränken, sondern als "Zeugen des Reiches Gottes" wirken und universelle Brüderlichkeit fördern, betonte der Papst. "Es ist schön, wenn Masken und Hinterlist fallen, wenn Menschen nicht benutzt oder übergangen werden, und jeder in seinem Wert und Können anerkannt wird", so der Papst. Er verwies auf die Dringlichkeit von "Mission und Gemeinschaft" - sowohl innerhalb der Kirche als auch gegenüber der Welt.

Die Kurie solle missionarisch arbeiten und die pastorale Sorge für die Ortskirchen fördern. Leo XIV. betonte, dass die Zusammenarbeit in einer synodalen Kirche nicht nur durch Worte, sondern durch konkrete Gesten im Alltag gelebt werden müsse. "Es gibt eine persönliche Umkehr, die wir anstreben müssen, damit die Liebe Christi in unseren Beziehungen sichtbar wird", sagte er. Weihnachten trage das Geschenk des Friedens in sich und lade dazu ein, "ein prophetisches Zeichen in einem fragmentierten kulturellen und menschlichen Kontext" zu werden.

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