Afghanistans Nachbarn unterstützen

Nato plant Aufnahmelager für ausgeflogene afghanische Helfer

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Die NATO plant Einrichtungen für Helfer aus Afghanistan zu errichten. 

Brüssel/Athen:  Die Nato plant die Einrichtung von Aufnahmelagern für ausgeflogene afghanische Helfer. "Wir diskutieren unterschiedliche Orte für die vorübergehende Unterbringung von Afghanen", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach Beratungen der Außenminister der Bündnisstaaten. Mehrere Alliierte hätten zudem bereits ihre Bereitschaft signalisiert, auch längerfristig frühere afghanische Helfer der Nato aufzunehmen.

Für Evakuierung und Schutzsuchende 

 Nach Angaben von Deutschlands Außenminister Heiko Maas wird bereits jetzt der riesige US-Militärstützpunkt im pfälzischen Ramstein als Drehkreuz für die Evakuierung von Schutzsuchenden aus Afghanistan genutzt. Zudem soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem eine Aufnahmeeinrichtung im Kosovo geben. Darüber berichtete auch der "Business Insider".

Nach Angaben von Stoltenberg arbeiteten zuletzt noch an die 200 Afghanen für die Nato. Hinzu kommen zum Beispiel die Mitarbeiter, die für die nationalen Kontingente tätig waren und noch ausgeflogen werden müssen.

Nachbarstaaten sollen unterstützt werden 

Um die Menschen in Sicherheit zu bringen, sollen sie zunächst vom Flughafen in Kabul nach Katar oder Kuwait gebracht werden. Von dort aus geht es dann weiter nach Europa. Die vorübergehenden Unterkünfte sollen in bereits existierenden Militäreinrichtungen aufgebaut werden.

Griechenland und die Türkei forderten die internationale Gemeinschaft auf, Afghanistans unmittelbare Nachbarstaaten angesichts eines möglichen großen Flüchtlingszustroms zu unterstützen. Auf diese Forderung verständigten sich der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag bei einem Telefonat, wie das Büro des griechischen Regierungschefs mitteilte. Die afghanischen Flüchtlinge sollten damit so nahe wie möglich an ihrer Heimat bleiben können.

Griechenland baute mittlerweile an seichten Stellen entlang des an die Türkei grenzenden Flusses Evros neue Zäune auf und versetzte seinen Grenzschutz auf dem Festland und den Inseln in Alarmbereitschaft, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Bisher sei jedoch kein Zustrom von Migranten aus Afghanistan registriert worden.

  za

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