Himalaya-Republik

Nepals König verließ seinen ehemaligen Palast

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Der König ist abgewählt - die Republik in Nepal ausgerufen. Ex-Monarch Gyanendra verließ seinen Palast, ins Exil geht er aber nicht.

Nach dem Auszug aus seinem Palast hat Nepals entmachteter König Gynanendra die erste Nacht in seiner neuen Bleibe verbracht. Der einstige Herrscher lebt nun als normaler Bürger in einer früheren königlichen Jagdhütte in einem Vorort der Hauptstadt Kathmandu. Dort sind nach Regierungsangaben 75 Sicherheitsbeamte für ihn und seine Frau Komal Shah im Dienst; in ihrem Schloss hatten sie 600 Bedienstete. Der von seinen Hindu-Anhängern als Gottkönig verehrte Gyanendra saß seit 2001 auf dem Thron

Kein Gang ins Exil
In seiner ersten Stellungnahme nach der Abschaffung der Monarchie in Nepal vor zwei Wochen hatte Gyanendra am Mittwochabend gesagt, er akzeptiere die Entscheidung, wolle sein Heimatland aber nicht verlassen. Zugleich beklagte er sich über Anfeindungen: "Meine Familie und ich wurden fortwährend in kranker Absicht verleumdet, was traurig war und immer noch ist."

Das neue Quartier, weniger luxuriös:

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Palast wird Museum
Gyanendras widerstandsloser Auszug aus dem Palast, der künftig ein Nationalmuseum beherbergen soll, brachte dem Ex-König Lob ein. "Es ist sehr bedeutend, dass er die Entscheidung akzeptiert hat, seine Herrschaft ohne Aufruhr zu beenden", sagte der Sprecher der regierenden Maoisten, Krishna Bahadur Mahara. Narayan Wagle, Kommentator der nepalesischen Zeitung "Kantipur", sagte, Gyanendra sei "würdevoll" aus dem Amt geschieden.

Das Ende von Gyanendras Herrschaft hatte sich bereits vor rund zwei Jahren angedeutet: Damals verbündeten sich die politischen Parteien und die Maoisten und forderten in einem Generalstreik Gyanendra auf, seine im Jahr 2005 verkündete Alleinherrschaft aufzugeben. Daraufhin wurde das Parlament wieder eingesetzt und eine Mehr-Parteien-Regierung gebildet. Eine verfassunggebende Versammlung schaffte Ende Mai die seit 240 Jahren währende Monarchie ab und wandelte das Land in eine Republik um.

Foto: (c) Reuters

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