Flüssigsprengstoff

Neue Bomben beunruhigen deutsche Terrorfahnder

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Die Gefahr eines islamistischen Selbstmordanschlags in Deutschland ist nach der Einschätzung von Geheimdiensten gestiegen.

Der Grund sind neuartige Bombengürtel, die von Metalldetektoren nicht entdeckt werden können, berichtet "Spiegel Online" am Wochenende. Nach den vereitelten Attentaten mit Kofferbomben auf Regionalzüge in Rheinland-Pfalz sind die deutschen Geheimdienste hochgradig alarmiert. Islamismus-Experten der deutschen Geheimdienste sind über neuartige Bombengürtel für Selbstmordanschläge beunruhigt. "Das bedeutet eine neue Terrorgefahr, die auch die Sicherheitslage in Deutschland weiter verschärft", sagte ein Fahnder am Wochenende in Berlin.

Schwer aufspürbar
Nach den neuesten Erkenntnissen ist es islamistischen Terroristen gelungen, eine nur schwer aufspürbare Bombe für einen Sprengstoffgürtel zu entwickeln. Sie besteht den Angaben zufolge aus einem besonderen Flüssigsprengstoff ohne die sonst verwendeten Metallteile. Es ist demnach nicht möglich, die Bombe, die der Attentäter am Körper trägt, mit Metalldetektoren zu entdecken. Die Geheimdienstler erinnerten in diesem Zusammenhang an die Versuche von Islamisten in London, Flüssigsprengstoff an Bord von Passagiermaschinen zu bringen.

Hemmschwelle für Anschläge sinkt
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Heinz Fromm, hatte erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass sich auch Deutschland auf Selbstmordattentate von Islamisten einstellen müsse. Aus Internet-Botschaften geht nach den Angaben der Verfassungsschützer hervor, dass von "bestimmten muslimischen Kreisen in Deutschland jetzt letzte Hemmschwellen für Anschläge in der Bundesrepublik durchbrochen worden sind". Dabei spiele die verstärkte deutsche Beteiligung an der "Anti-Terror-Koalition" der USA und Israels eine wesentliche Rolle, hieß es in Sicherheitskreisen.

Bomben aus dem Gaza-Streifen
Mitte November hatte die israelische Armee bei militanten Palästinensern einen neuen Typ schwer aufspürbarer Bombengürtel für Selbstmordanschläge, gefertigt aus einem hochwertigen Flüssigsprengstoff, gefunden. Die Gürtel seien von der radikalen Gruppe "Volkswiderstandskomitees" im Gaza-Streifen gebaut und in das Westjordanland gebracht worden, hieß es.

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