Bolivien erhält eine neue Verfassung. Mit den Stimmen der Regierungsanhänger wurde die neue Staatsordung angenommen.
In Bolivien hat die Verfassungsgebende Versammlung am Samstagabend (Ortszeit) mit den Stimmen der Regierungsanhänger eine neue Staatsordnung angenommen. Anhänger der konservativen und liberalen Oppositionsparteien hätten an der Sitzung in einer Militärschule in Sucre im Südosten des Landes nicht teilgenommen, teilte die Präsidentin der Versammlung, Silvia Lazarte, mit. Der Verfassungstext werde aber später noch einmal detailliert in dem Gremium diskutiert. Der sozialistische Präsident Evo Morales hatte die Konstituante einberufen, damit sie die Verfassung des Landes erneuert und besser an die Bedürfnisse der Armen anpasst.
Die Versammlung war von heftigen Protesten von Gegnern der neuen Verfassung begleitet worden. Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten starb ein Mensch, drei weitere wurden verletzt. Nach Angaben eines Arztes hatte das 29-jährige Opfer, ein Anwalt, Schussverletzungen. Ein Grund für die Auseinandersetzungen ist die Frage, ob Sucre weiter Hauptstadt bleiben soll. Die Regierung, die in La Paz sitzt, lehnt dies ab.