Asien-Reise

Nordkorea bleibt für Bush ein Schurkenstaat

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Pjöngjang hat im Atomstreit eingelenkt - doch US-Präsident Bush bleibt hart: Nordkorea wird nicht von der Terrorliste gestrichen.

Trotz der jüngsten nordkoreanischen Zugeständnisse im Atomstreit zählt US-Präsident George W. Bush das ostasiatische Land vorerst weiter zur "Achse des Bösen". Nordkorea habe noch "viel zu tun", ehe es von der US-Liste der sogenannten Schurkenstaaten gestrichen werden könne, sagte Bush nach Gesprächen mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak am Mittwoch in Seoul. Zur "Achse des Bösen" hatte er in einer Rede vor dem US-Kongress im Jahr 2002 auch den Iran und den Irak unter Saddam Hussein gezählt. Der US-Präsident zeigte sich besorgt über die Menschenrechtslage in Nordkorea und die anhaltenden Atom- und Rüstungsaktivitäten Pjöngjangs.

Kühlturm gesprengt
Im Juni hatte Nordkorea Einzelheiten seines Atomprogramms offengelegt und den Kühlturm des Atomreaktors Yongbyon gesprengt. Die Anlage gilt als Rückgrat des nordkoreanischen Atomprogramms. Daraufhin hatte Bush die Aufhebung von Handelssanktionen gegen Pjöngjang angekündigt und in Aussicht gestellt, das kommunistische Land von der Liste der Schurkenstaaten zu streichen. Nordkorea war mit der Offenlegung seines Atomprogramms einer Vereinbarung der Sechs-Staaten-Gespräche vom Februar 2007 nachgekommen. An den Gesprächen nehmen neben Nordkorea und den USA auch Südkorea, Russland, China und Japan teil.

Von Nordkorea forderte Bush, im Konflikt um sein Atomprogramm einem Kontrollverfahren zuzustimmen. Bis zur geplanten Streichung von der US-Liste der Terrorismus-Unterstützer müsse die Führung in Pjöngjang noch "eine Menge tun". Dazu gehörten Überprüfungsmaßnahmen in Nordkorea, denen man auch vertrauen könne. "Ich weiß nicht, ob (Nordkorea) seine Waffen aufgeben will oder nicht", meinte Bush.

Beide Präsidenten hätten deutlich gemacht, dass sie Nordkorea bei der Eingliederung in die internationale Gemeinschaft helfen wollten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Lee sagte, Nordkorea sei "ein sehr schwieriger Gegner". Er sei aber zuversichtlich, dass der in Sechser-Gesprächen vereinbarte Prozess zur Überprüfung der von Nordkorea angekündigten Abkehr von seinem Atomprogramm beginnen könne.

Nach seinem Besuch in Südkorea wollte Bush nach Bangkok fliegen, wo 175 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Thailand und den USA gefeiert werden. Dabei wird Bush auch eine außenpolitische Rede halten.

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