Drei Anschläge islamistischer Terroristen binnen sieben Tagen alarmieren Chinas Sicherheitsbehörden: Panzer fahren vor den Stadien auf.
Erneut ist während der Olympischen Spiele in Peking ein Anschlag in der chinesischen Unruheprovinz Xinjiang verübt worden. Ein Angreifer erstach am Dienstag drei Polizisten an einem Straßenkontrollpunkt nahe der Stadt Kashgar und verletzte einen Beamten schwer. Der Täter flüchtete.
Foltervorwürfe
Erst am Sonntag waren in der Provinz elf
Menschen bei einer Anschlagsserie auf Supermärkte und Hotels in der
Wüstenstadt Kuqa ums Leben gekommen. In Kashgar selbst wurden vor einer
Woche bei Anschlägen 16 Soldaten getötet. Die chinesischen Behörden machten
islamistische Terroristen für diese Taten verantwortlich. Es gebe auch
Verbindungen zur Al Kaida.
Der österreichische UN-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, berichtet unterdessen von Folterungen in der Unruheprovinz. Die Opfer des Vorgehens der chinesischen Behörden, von denen er Kenntnis habe, seien in erster Linie uigurische Intellektuelle und Schriftsteller.
Eliteeinheiten
Fast zeitgleich mit dem jüngsten Anschlag wurden
die Sicherheitsvorkehrungen in der Olympia-Stadt Peking weiter verschärft.
Mindestens zwei Panzerfahrzeuge der paramilitärischen Eliteeinheiten fuhren
am Dienstag vor dem Hauptpressezentrum und in der Nähe des Nationalstadions
auf. Beim olympischen Dorf wurden schwer bewaffnete Sonderkommandos
postiert. Auch an den Eingängen zum Olympia-Gelände tauchten die in
Kampfanzüge gekleideten und mit Maschinenwaffen ausgerüsteten Soldaten auf.
Während der Spiele sind in Peking insgesamt 300.000 Polizisten und Soldaten zur Abwehr von Sicherheitsgefahren im Einsatz. Es gibt Kontrollen auf den Einfahrtsstraßen nach Peking, in den U-Bahn-Stationen wird das Gepäck der Reisenden durchleuchtet.