Die französische Armee transportierte für tschadische Streitkräfte Munition.
Frankreich hat Medienberichte bestätigt, die reguläre Armee im Tschad bei der Abwehr von Rebellenangriffen militärisch unterstützt zu haben. Gemäß einem Kooperationsabkommen mit dem afrikanischen Land habe die französische Armee für die tschadischen Streitkräfte Munition transportiert, sagte laut Reuters ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Paris am Donnerstag. Medienberichten zufolge flog die französische Luftwaffe Panzergranaten aus Libyen nach N'Djamena. Dort hatten die Streitkräfte Anfang des Monats Rebellenangriffe auf den Präsidentenpalast abgewehrt.
Bundesheer-Hercules gestartet
Unterdessen startete am
Donnerstagvormittag ein Hercules-Transportflugzeug des österreichischen
Bundesheeres von Linz-Hörsching Richtung N'Djamena. Die Maschine soll über
die libysche Metropole Tripolis in die tschadische Hauptstadt fliegen, um
das österreichische Vorkommando zu versorgen. Transportiert werden ein
Geländefahrzeug, Verpflegung, Trinkwasser und sonstige
Ausrüstungsgegenstände für den Lageraufbau in N`Djamena. Weitere
Transportflüge sind im Laufe der nächsten Woche geplant, Truppentransporte
sind für Ende Februar/Anfang März geplant. Seit Ende Jänner befindet sich
ein aus 15 Bundesheer-Angehörigen bestehendes österreichisches Vorkommando
in der Krisenregion.
Neue Diskussionen in Österreich
Dieser neue Transportflug
löste sogleich politische Diskussionen in Österreich aus:
FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache bezeichnete es in einer
Aussendung als "völlig unverantwortlich, dass unsere Soldaten im Tschad mehr
als vierzehn Tage ohne wichtige Ausrüstungsteile und Nachschub verbringen
mussten" und ihnen erst jetzt eine Transportmaschine die dringend benötigten
Güter und Gegenstände bringe. Strache sprach von einer "Peinlichkeit" und
warf Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) vor, den Einsatz
"dilettantisch" vorbereitet zu haben.
BZÖ fordert Rückholung der Soldaten
In dieselbe Kerbe
schlug BZÖ-Wehrsprecher Gernot Darmann. Die Transportmaschine solle "die
österreichischen Soldaten aus dem Tschad gleich wieder nach Österreich
mitnehmen". Darabos warf er vor, "unverantwortlich" zu handeln. "Nachdem
sich Frankreich eindeutig aufseiten der tschadischen Regierung positioniert
hat und Österreich wieder als EU-Musterschüler auftritt und mit den
Versorgungsflügen den Franzosen gleich nachzieht, hat der Tschad-Einsatz des
Bundesheeres nichts mehr mit einer neutralen Mission zu tun.
Verteidigungsminister Darabos wird damit immer mehr zum Totengräber der
österreichischen Neutralität."